
Wenn man die Sonnenstrahlen daran hindert, auf die Erdoberfläche zu gelangen, wird es kühler, sagt Dr. Michael Theusner, Meteorologe im Bremerhavener Klimahaus.
Foto: Bohn
Ingenieure schrauben am Weltklima: Forscher denken über Beeinflussung der Erdatmosphäre nach
Wolken, die als Waffe eingesetzt werden – im Jugendroman „Wolkendämmerung“ von Julia Dibbern, den die Autorin im Klimahaus in Bremerhaven vorgestellt hat, ist das bereits möglich. Doch reine Science Fiction ist das nicht. „Das Ganze fällt unter das sogenannte Climate Engineering oder auch Geo-Engineering. Und hierbei werden Verfahren erforscht, um den Klimawandel aufzuhalten“, erläutert Klimahaus-Meteorologe Dr. Michael Theusner. Zwei grundsätzliche Möglichkeiten stünden dabei zur Verfügung: die Sonne abzuschirmen oder das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) zu entfernen. „Um breitflächiger Wirkung zu erzielen, könnte man sogenannte Sulfat-Aerosole verwenden. Dazu gehört beispielsweise Schwefeldioxid, das von Vulkanen ausgestoßen wird“, sagt der Meteorologe. In der oberen Atmosphäre freigesetzt, habe es die Wirkung eines Sonnenschirms, indem es die Sonneneinstrahlung ablenke. Auch gebe es die Überlegung, künstlich Wolken zu erzeugen. „Eben ähnlich, wie in dem Jugendbuch von Julia Dibbern“, meint Theusner. Hierzu könnte Salzwasser in die Atmosphäre gesprüht werden, damit die hohe Luftfeuchtigkeit, das Sonnenlicht reflektiere.
Abschirmung der Sonne
„Grundsätzlich sind zur Abschirmung der Sonne alle Methoden denkbar, die das Sonnenlicht reflektieren und es so aus der Atmosphäre heraushalten“, sagt der Meteorologe. Das führe dann zu einer Abkühlung. „Allerdings ändert das nichts am CO2. Und wenn man daran nichts ändert, geht langfristig auch die Erderwärmung weiter“, erläutert Theusner. Zudem müsse man bedenken, dass das Ausbringen von Sulfaten auch zu ungewollten Nebeneffekten führen könne.

Wenn man die Sonnenstrahlen daran hindert, auf die Erdoberfläche zu gelangen, wird es kühler, sagt Dr. Michael Theusner, Meteorologe im Bremerhavener Klimahaus.
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