
Der Willy-Brandt-Platz steht während Sturmtief „Zoltan“ unter Wasser.
Foto: Sina Schuldt
Klimahaus-Experte: Diese Extreme brachte das Wetter im Jahr 2023
Der September war der heißeste seit Beginn der Messungen in Bremerhaven vor gut 50 Jahren. Und im Oktober fiel noch nie so viel Regen.
Echte „Hitzetage“- mit über 30 Grad - gab es nur zwei: Am 8. und 10. Juli. Auch an „Sommertagen“ von über 25 Grad blieb das Jahr uns etwas schuldig: „Nur 24 Tage waren es. 2018 hatten wir davon 47.“ Dennoch: Das Jahr war das Zweitwärmste je in Bremerhaven gemessene, mit einer Durchschnittstemperatur von 11,2 Grad.
„Nach dem erstaunlich kühlen Hochsommermonat August mit durchschnittlich 18 Grad brachten uns die ersten zehn Septembertage in Bremerhaven die heißesten je hier gemessenen September-Temperaturen“, sagt Annika Brieber, die Meteorologin des Klimahauses Bremerhaven „Am Mittwoch, 6. September, hatten wir krasse 29,9 Grad.“
Regen nach den Dürre-Jahren
„Der Oktober war der regenreichste Oktober in der Stadt seit Aufzeichnungsbeginn“, so Brieber. „Insgesamt fielen im ganzen Oktober 166,7 Liter pro Quadratmeter - im Vergleich mit dem Oktober des vorigen Jahres um das Zweieinhalbfache mehr, so viel Regen ist sehr extrem“, sagt die Wetterexpertin. Aber nicht nur der Oktober: Das ganze Jahr 2023 war ihrer Analyse nach „mit 950 Litern Niederschlag pro Quadratmeter überdurchschnittlich nass.“
Der viele Regen, betont Brieber, hat die drei Dürre-Jahre zuvor ausgeglichen. „Erstmals seit Jahren sind wir hier auf dem Dürre-Monitor komplett unauffällig, sogar deutschlandweit haben wir keine vertrockneten Oberböden mehr.