
Eine handwerkliche Arbeit macht Spaß – das kann Josef Solscheid sogar vorführen.
Foto: Bohn
Kreishandwerkerschaft: Geschäftsführer geht in den Ruhestand
Eine Arbeit muss Spaß machen und sollte nicht nur zum Geldverdienen da sein. Das ist eine Meinung, die Josef Solscheid vertritt. Für den Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde ist nun allerdings Schluss mit der Arbeit. Am 31. Dezember geht er in den Ruhestand.
Neue solide Basis geschaffen
Seit Mitte der 1990er Jahre ist Solscheid bei der Kreishandwerkerschaft aktiv. „Das war 1994, zu einer wild-turbulenten Zeit“, erzählt er. Die damalige Geschäftsführung habe es geschafft, alle Kooperationspartner zu vergraulen. Zusammen mit den Kollegen sei es ihm dann aber gelungen, eine neue solide Basis mit dem Arbeitsamt zu schaffen. Viele junge Leute hatten damals keine Perspektive, sagt Solscheid. Es fehlten in Zeiten der Werften- und Fischereikrise einfach Lehrstellen.
In Bundesprojekten wird die Region aus dem Blick verloren
„Deswegen war der Kreishandwerkerschaft klar: Wenn die Betriebe keine Ausbildungsplätze schaffen können, müssen wir es tun“, berichtet Solscheid. So sei es dann bergauf gegangen. Um so bedauerlicher seien dann die Arbeitsmarktreformen gewesen. „Es ist mittlerweile so, dass man überwiegend bundeseinheitliche Produkte ausschreibt und die Region aus dem Blick verloren hat“, kritisiert Solscheid.
Zukunftsfähige Projekte entwickeln
Es gehe darum, dass alle Beteiligten – von der Arbeitsagentur über die Bildungsträger bis hin zu den Betrieben – sich zusammensetzten und zukunftsfähige Projekte entwickelten. Das sei schon häufiger gelungen, meint Solscheid.
Nachfolger hat bereits mit der Arbeit in der Kreishandwerkerschaft begonnen
Vor dem Hintergrund der derzeitigen Situation falle es ihm deshalb einerseits leicht aufzuhören, gesteht Solscheid. Doch andererseits ist ihm um die Zukunft nicht bange, denn sein Nachfolger Michael Noetzelmann habe schon mit seiner Arbeit begonnen. „Er ist 25 Jahre jünger und hat eine andere, der Zeit sicherlich entsprechendere, Herangehensweise als ich“, sagt der scheidende Geschäftsführer.

Eine handwerkliche Arbeit macht Spaß – das kann Josef Solscheid sogar vorführen.
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