
Die Abrissbagger arbeiten schon: An der Schleusenstraße soll ein neues Hotel mit 115 Zimmern entstehen.
Foto: Scheschonka
Kritik am Bau des „Premier Inn“: Hat Bremerhaven zu viele Hotels?
Das neue „Premier Inn“ soll in anderthalb Jahren in Bremerhaven eröffnen. Allerdings gibt es auch Kritik an diesen Plänen - immerhin ist kaum eins der bestehenden Hotels komplett ausgelastet.
Touristiker und Hotelfachleute in Bremerhaven waren sich zuletzt einig: Der Markt für Hotels ist mit 19 Betrieben, 1294 Hotelzimmern und rund 2500 Betten eigentlich gesättigt. Die Eröffnung des „B&B“-Hotels vor fünf Jahren an der Barkhausenstraße sollte der letzte Neubau sein.
Sind das zu viele Hotels?
„Es wird einen Verdrängungswettbewerb geben“, ist sich Piet Rothe, der Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes, daher nun sicher. Rothe befürchtet einen Konkurrenzkampf, weil schon jetzt - übers Jahr betrachtet - beinahe jedes zweite Hotelbett in der Stadt leer bleibt. Die durchschnittliche Auslastung der Hotellerie in Bremerhaven lag laut Statistischem Landesamt im vergangenen Jahr bei 43,5 Prozent.
„Premier Inn“ habe den Markt in Bremerhaven „tiefgreifend analysiert“ mit dem Ergebnis, dass ein weiteres Hotel mit 115 Zimmern erfolgreich zu betreiben sei, sagt Unternehmenssprecherin Katrin Kleinhans.
Grantz bezieht Stellung
Die Stadt vertrage ein weiteres Hotel – auch mit 115 Betten, meint auch Oberbürgermeister Melf Grantz. Die Machbarkeitsstudie zu einem neuen Jugendgästehaus komme ebenfalls zu dem Schluss, dass zusätzliche Kapazitäten die Hotels in der Stadt nicht gefährdeten. „Der Städte- und Kreuzfahrttourismus boomt“, sagt Grantz. Das führe zu steigenden Übernachtungszahlen, „dem sollten wir Rechnung tragen.“