
Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer und Pressesprecherin Rose Gerdts-Schiffler auf der Pressekonferenz im Bremer Rathaus.
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Land Bremen will Wettbüros verbieten
32 Wettannahmestellen in Bremen und fünf in Bremerhaven droht die Schließung. Damit will der Bremer Senat ein Schlupfloch im Geldwäschegesetz schließen.
Bekämpfung von Geldwäsche
Die Bremer Innenbehörde hat am Mittwoch auf einer Pressekonferenz im Rathaus erklärt, dass sie den Veranstaltern von Wettbüros im Land Bremen die Lizenz entziehen bzw. verweigern will. Laut Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) war keiner der insgesamt 32 Betreiber in der Hansestadt und fünf in der Seestadt Bremerhaven einer Aufforderung der Stadt gefolgt, seine finanziellen Hintergründe offenzulegen. Mit der Schließung solle laut Mäurer insbesondere Geldwäsche bekämpft werden.
Gegenwind erwartet
Mäurer sagte, er gehe davon aus, dass die Firmen rechtlich gegen die geplanten Schließungen vorgehen. «Darauf sind wir vorbereitet.» Er rechne mit viel Gegenwind. Die letzte Entscheidung würden daher die Verwaltungsgerichte treffen. «Wir betreten mit unserer Initiative rechtliches Neuland. Das ist immer ein gewisses Risiko. Aber das ist es uns wert», betonte der Senator.
Mäurer sagte, Sportwettbüros stünden bundesweit immer wieder im Verdacht der Geldwäsche. Zum einen könnten Einnahmen aus Drogen- oder Menschenhandel über Wetteinsätze gewaschen werden. Illegal erworbene Mittel könnten aber auch als Grundstock für den Betrieb eines Wettbüros genutzt werden. Die Eröffnung eines Wettbüros koste Franchise-Nehmer bis zu 120 000 Euro.
Mäurer betonte, abgesehen vom Verdacht der Geldwäsche seien nach neuesten Studien 1,3 Millionen Menschen in Deutschland glücksspielsüchtig. «Weitere 3,25 Millionen Menschen stehen auf der Kippe und zeigen ein riskantes Verhalten.»