
Matthias Berlinke.
Foto: Brockbalz
McBörlis Leben hart am Schlagschuss: Das coole Team von Telekomeishockey
von Matthias Berlinke Die Jungs von Telekomeishockey sind der Hammer. Wisst Ihr eigentlich, wie lange die Jungs (und auch Mädels) mit einer einzigen Eishockey-Übertragung beschäftigt sind? Ich sag es Euch: unendlich viele Stunden.
Harte Männer, schwere Kamera
Wenn die Fischtown Pinguins abends um 19.30 Uhr spielen, dann kommen die ersten Helfer schon mittags um 11 Uhr zur Eisarena. Es wird durchaus dreckig und schweißtreibend. Vom Ü-Wagen aus müssen gefühlt zig Kilometer an Kabel verlegt werden. Dann müssen die schweren Kameras auf den Regieraum in der Arena gewuchtet werden. Die sind sooooooo unglaublich schwer. Und die sind soooooo wahnsinnig teuer. Bloß nicht fallen lassen. Ich muss an dieser Stelle auf den Ü-Wagen, also den Übertragungswagen, zu sprechen kommen. Ein Monster-Lkw ist das. Steht immer an der Westseite der Arena. Und was da alles drin ist. Technik pur.
Flachbildschirme ohne Ende im Ü-Wagen
Flachbildschirme ohne Ende, mindestens sechs Arbeitsplätze, hinten in der Ecke ein Tonstudio. So viele Knöpfe, an denen man drehen kann. Ein Paradies für Technik-Freaks. Mein Tipp: Schaut doch einfach mal in der Drittelpause bei den Kollegen vorbei. Der Blick in den Mega-Laster lohnt sich. Bei so einer Fernsehübertragung sind mindestens 15 Leute im Einsatz - vom Kabelträger über den Kameramann und Tontechniker bis hin zum Reporter. Was das alles kosten muss - Wahnsinn.
Bloß kein Ärger mit dem leitenden Redakteur
Das Coole: Ich darf bei Telekomeishockey auch mitmachen. Als Kommentator. Ein schöner Job? Ja. Doch jetzt kommt das Aber: Die Arbeit am Mikrofon ist nichts für Leute, die beim ersten Anzeichen von Stress schweißnasse Hände bekommen. Andauernd will der leitende Redakteur (der sitzt im Ü-Wagen) was von dir und quatscht dich über den Kopfhörer an. Bloß keine Namen falsch aussprechen und die Statistiken schön griffbereit haben. Dann kommt man schon durch.
Die Hände gehören nicht in die Hosentasche
Das Spannendste sind die Interview-Aufzeichnungen vor dem Spiel. Boah, hab ich da mal Ärger vom leitenden Redakteur bekommen. Ich hatte meine rechte Hand am Mikrofon - okay -, aber die linke Hand, tja, die hatte ich an der falschen Stelle. In der Hosentasche nämlich. Hab einen ganz schönen Rüffel bekommen. Ich hab mir das jetzt gemerkt: Man packt seine Hände nicht in die Hosentasche. Pfui. McBörli, schäm dich. Trotz Händen an falschen Stellen: Ich habe bislang zehn Übertragungen für Telekomeishockey gemacht. Und die Chefs scheinen mich zu mögen. Ich bekomme auch weiterhin Buchungsanfragen. Aber die NZ-App geht vor. So ist es halt, McBörlis Leben hart am Schlagschuss.

Matthias Berlinke.
Foto: Brockbalz