
Die preußische Schutzpolizei vor dem Polizeirevier Langestraße 119 – eine Momentaufnahme aus der späten Weimarer Republik, die den Wandel und die Aufgaben der Polizei in einer politisch aufgeladenen Zeit verdeutlicht (Fotograf unbekannt, circa 1928).
Foto: Polizeimuseum Bremerhave
Neue Sonderausstellung zeigt die Polizei zwischen Demokratie und Diktatur
Die Polizei zwischen Demokratie und Diktatur: Eine neue Sonderausstellung im Historischen Museum Bremerhaven zeigt, wie sich ihr Selbstverständnis in der Weimarer Republik wandelte. Zwei eigens erarbeitete Beiträge vertiefen den lokalen Blick.
Ab Freitag, 10. Oktober, präsentiert das Historische Museum Bremerhaven die Sonderausstellung „Freunde – Helfer – Straßenkämpfer“, die sich mit der Rolle der Polizei zwischen 1918 und 1933 auseinandersetzt. Die von der Polizeiakademie Niedersachsen konzipierte Wanderausstellung beleuchtet die Spannungsfelder und politischen Brüche der Weimarer Republik und ist bis zum 1. Februar 2026 zu sehen.
Ein Werkzeug der Diktatur
Im Mittelpunkt steht der Gegensatz zwischen dem Ideal einer bürgernahen, hilfsbereiten Polizei und der Realität zunehmender Gewalt. Im Zuge der eskalierenden Straßenkämpfe wurden viele Polizisten selbst zu Akteuren in politischen Auseinandersetzungen. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wandelte sich die Polizei endgültig zum Werkzeug der Diktatur.
Historische Objekte und lokale Perspektiven
Originalobjekte und regionale Bezüge veranschaulichen, wie sich Aufgaben und Selbstverständnis der Polizei veränderten. Zwei eigens erarbeitete Beiträge thematisieren das Nebeneinander von preußischer und bremischer Polizei sowie die Entwicklungen bis 1945 und schlagen damit eine Brücke zur lokalen Geschichte. Ein Begleitprogramm mit Vorträgen und Führungen ergänzt die Schau. (pm/axt)