
Die Sekretärin, die bei der Tat im Mai lebensgefährlich verletzt worden ist, soll heute im Prozess aussagen.
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Opfer der Bremerhavener Armbrust-Attacke sagt unter Tränen aus
Die ehemalige Schulsekretärin des Bremerhavener Lloyd-Gymnasiums hat unter Tränen am Landgericht Bremen von den Armbrust-Schüssen auf sie berichtet.
Lebensgefährlich verletzt
Die 63-Jährige war bei der Tat im Mai lebensgefährlich verletzt worden. Sie sei seither arbeitsunfähig, sagte sie. Ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums muss sich seit November wegen versuchten Mordes verantworten.
An keinen Konflikt erinnert
Die Zeugin berichtete, wie der 21-Jährige schwarz bekleidet vor ihrem Tresen gestanden und zu ihr gesagt habe: "Kennen Sie mich noch? Sie waren ja auch immer frech zu mir." Daraufhin habe sie nachgefragt: "Ich?" Sie sei auf ihn zugegangen, um mit ihm zu reden. Sie habe sich an keinen Konflikt mit ihm erinnern können.
Schmerzen in der Brust
Dass er eine Profiarmbrust und weitere Waffen bei sich gehabt haben soll, habe sie nicht gesehen. "Auf einmal werde ich von etwas getroffen", erzählte sie. "Ich hatte Schmerzen in der Brust." Sie habe sich umgedreht, um zu fliehen. "Schon hatte ich im unteren Rücken einen zweiten Pfeil." Dass der Stahlbolzen vorne wieder herausgekommen sei, habe sie nicht bemerkt.
Bewusstlos zusammengebrochen
Sie sei ins Schulleiterzimmer geflüchtet, wo sie schließlich bewusstlos zusammengebrochen sei. Den Angeklagten beschrieb sie in der Situation als "sehr ruhig". Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt die Gewalttat weitgehend eingeräumt, eine Tötungsabsicht aber bestritten. Der Prozess wird am 12. Januar fortgesetzt.
Die Schulsekretärin soll heute vor dem Landgericht Bremen aussagen. Sie war bei der Tat im Mai lebensgefährlich verletzt worden. Der wegen versuchten Mordes angeklagte ehemalige Schüler des Gymnasiums hatte die Gewalttat zum Prozessauftakt im November am Landgericht Bremen weitgehend eingeräumt.
Zwei Schüsse mit Armbrust
Mit einer Armbrust soll er zwei Schüsse auf die Frau abgefeuert haben. Vor der Tat soll er zu ihr gesagt haben: "Sie waren damals auch immer frech zu mir." Das Opfer wurde lebensgefährlich verletzt und überlebte nur durch eine Notoperation. (dpa)