Ein angehender Gärtner gräbt mit einer Hacke ein Pflanzloch für eine Dachbegrünung, aufgenommen am Donnerstag (04.03.2004) in einem Gartenbaubetrieb in Weinstadt.

Sogenannte „grüne Berufe“ sollten sich informieren.

Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Bremerhaven
Der Norden

Parkinson-Gefahr durch Pestizide: Diese Berufe sind gefährdet

16. Juli 2024 // 17:50

Parkinson-Gefahr durch Pestizide: Wer in Bremerhaven und im Umland auf dem Feld arbeitet oder im Gewächshaus Pflanzen hochzieht, sollte jetzt besonders aufpassen.

Inge Bogatzki, Bezirksvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Land Bremen und Umzu, warnt: „Der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln kann ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, an Parkinson zu erkranken.“

Gefährdet sind „grüne Berufe“

Neu und wichtig für Beschäftigte in sogenannten „grünen Berufen“: Das Parkinson-Syndrom durch Pestizide wird jetzt als Berufskrankheit anerkannt, heißt es in einer Pressemitteilung der IG BAU. Das bedeutet, Betroffene haben über die Berufsgenossenschaft Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung. „Wer welche Unterstützung bekommt, hängt vom Einzelfall ab. Es reicht von der medizinischen Versorgung bis zu Geldleistungen. Betroffene müssen allerdings nachweisen, dass sie in ihrem Berufsleben mindestens 100 Tage Pestiziden ausgesetzt waren“, erklärt Bogatzki.

Auch der Bau ist nicht sicher

Das betrifft nicht nur Landwirte, sondern auch Beschäftigte im Gartenbau, Forst und Floristik – ja, sogar auf dem Bau kommen Pestizide zum Einsatz, etwa in Anti-Schimmelmitteln bei Sanierungsarbeiten. „Vielen ist gar nicht bewusst, wo überall Pestizide zu finden sind“, sagt Bogatzki. In Bremerhaven arbeiten rund 80 Menschen in der Landwirtschaft, viele davon im direkten Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln.

Informationen für Betroffene

Die IG BAU rät allen Betroffenen, sich bei Fragen an ihre Berufsgenossenschaft zu wenden oder direkt die IG BAU vor Ort zu kontaktieren. Für Hilfe und weitere Informationen können Mitglieder der IG BAU Land Bremen und Umzu sich an die Gewerkschaft wenden: bremen@igbau.de oder telefonisch unter 0421 – 33 52 30.