
Die SPD will eine Bildungsoffensive gegen den Lehrermangel starten.
Foto: Schutt/dpa
Plan B gegen den Lehrermangel in Bremerhaven
Die SPD Bremerhaven hat dem Lehrermangel den Kampf angesagt. Sie setzen auch auf mehr Unterrichtsqualität. Wie das gehen soll? Mit mehr Lehrerstipendien, einem Pilotprojekt für Unterrichtsassistenzen und eine feste Ausbildungsgruppe für Seiteneinsteiger.
Antrag auf dem Parteitag
Ein entsprechender Antrag der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bildung soll auf dem Parteitag der Bremerhavener SPD am 17. Oktober beschlossen werden.
50 statt 30 Lehrerstipendien
35 Lehrerstellen konnten zum Schuljahresbeginn nicht besetzt werden. Weil der Lehrermarkt bundesweit leer gefegt ist, wird die Lage immer schwieriger. Die Bremerhavener Sozialdemokraten wollen nun erreichen, dass sie das Geld für diese unbesetzten Lehrerstellen trotzdem vom Land bekommen, um es unter anderem für 50 statt der bisher geplanten 30 Stipendienplätze in den nächsten drei Jahren auszugeben.
"Das Geld liegt rum"
„Das Geld liegt jetzt rum und darf derzeit nicht für andere Projekte im Bildungsbereich ausgegeben werden“, sagt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung, Elias Tsartilidis, der zugleich stellvertretender SPD-Landesvorsitzender ist. In dem Antrag fordern die Bremerhavener daher die SPD-Bürgerschaftsfraktion und den Senat auf, die Mittel der Seestadt zur Verfügung zu stellen.
Erzieherinnen sollen Lehrer unterstützen
Auf die zehn Stipendien, die in diesem Herbst starten, hatten sich 52 Studienanfänger und Fortgeschrittene beworben. „Wir wollen daher möglichst allen Interessenten ein Stipendium ermöglichen“, sagt Tsartilidis. Außerdem kann er sich gut vorstellen, das nicht abgerufene Geld für Erzieherinnen einzusetzen, die Lehrer bei der Sprachförderung unterstützen könnten.
"Programm für Seiteneinsteiger und Digitalisierungs-Offensive"
„Darüber hinaus brauchen wir ein kontinuierliches Seiteneinsteigerprogramm in fester Größe“, sagt der SPD-Politiker. Pro Jahr solle eine feste Zahl an Quereinsteigern berufsbegleitend qualifiziert werden. Außerdem sollen die Mentoren, die Referendare und Seiteneinsteiger in Schulen unterstützen, dafür mehr Zeit bekommen. Der SPD-Antrag sieht außerdem ein Investitionsprogramm für Digitalisierung an den Schulen vor. Gebraucht würden mehr Tablets und digitale Lerninhalte, so Tsartilidis weiter.

Die SPD will eine Bildungsoffensive gegen den Lehrermangel starten.
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