
Der Angeklagte verhielt sich diesmal ruhig.
Foto: Mündelein
Prozess wegen versuchten Mordes: Angeklagter rastet diesmal nicht aus
Vor dem Landgericht Bremen wurde am Donnerstag der Prozess gegen Ibrahim Ö. wegen versuchten Mordes fortgesetzt. Die Zahl der Justizbeamten wurde im Gerichtssaal auf vier erhöht.
Angeklagter bleibt ruhig
Zu groß war die Sorge, dass der Angeklagte Ibrahim Ö. wieder ausrastet. Seine Ex-Geliebte, auf die er mehrfach eingestochen hatte, sollte aussagen. Aber er blieb zumindest äußerlich ruhig.
"Ein Drecksleben"
Und das, obwohl die 51-Jährige wenig Schmeichelhaftes über den 45-jährigen Mann berichtete, der wegen versuchten Mordes angeklagt ist. „Ein Drecksleben habe ich mit ihm gelebt“, berichtete sie über Ibrahim Ö., der am 10. November vergangenen Jahres in der Altonaer Straße in Bremerhaven-Geestemünde wie wild auf sie eingestochen und fast umgebracht hatte.
Drogen und Erpressung
Das jahrelange Martyrium, das das Opfer schilderte, hatte wenig mit der Darstellung des Täters zu tun. Als Paar, das zueinander gehöre und sich gut verstehe, hatte er sie geschildert. Bei ihr klingt das alles anders. Sie schildert ihn als Egomanen, der sie ausnutzte. Der sie um 50 Euro erpresste, um sich Drogen zu besorgen. Charakter- und verantwortungslos sei er. Sie habe alle Kosten bestritten und nach außen gelogen, um die Fassade zu wahren.
Angeklagter macht Grimassen
Dass sie für ihn die Ehe und die Kinder aufgegeben habe, schilderte sie als größten Fehler ihres Lebens. Der Angeklagte brodelte innerlich, schnitt Grimassen, lachte, nestelte mit dem Stift herum. Aber er rastete nicht aus.

Der Angeklagte verhielt sich diesmal ruhig.
Foto: Mündelein