
Die Pläne für einen Weltraumbahnhof in der Nordsee haben einen Dämpfer erhalten. Die Raumfahrtkoordinatorin sieht das Projekt mit gebremster Euphorie.
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Stockt der Countdown für den Nordsee-Raumfahrtbahnhof?
Mit Unverständnis hat die Bremer CDU-Fraktion auf jüngste Äußerungen der neuen Luft- und Raumfahrtkoordinatorin der Bundesregierung, Anna Christmann (Grüne), zu einem geplanten Weltraumbahnhof in der Nordsee reagiert.
Schnittker: „An Unwissenheit kaum zu überbieten“
„Die Aussagen von Frau Christmann sind an Unwissenheit kaum zu überbieten“, wetterte Christine Schnittker, CDU-Fraktionsvize in der Bürgerschaft. Sie sprach von einer „grünen Ideologie“, die den deutschen Raumfahrt-Standort gefährde.
Es gibt auch Umweltbedenken
Anlass für derart klare Worte waren Äußerungen Christmanns, die Pläne für einen deutschen Weltraumbahnhof für Mini-Raketen in Frage stellte und damit vom Kurs der Vorgängerregierung abwich. „Aus meiner Sicht ist nicht entscheidend, dass die Startplätze in Deutschland sind, es könnte auch ein anderes europäisches Land sein“, sagte sie. Sie führte auch Umweltbedenken für das Projekt in der Nordsee an.
Startrampe nicht dauerhaft im Meeresgrund verankert
Schnittker von der CDU betonte mit Blick auf die Pläne, dass es sich um eine mobile Startrampe handeln solle, die nicht dauerhaft im Meeresgrund verankert werde und viel weniger Infrastruktur und Logistik vor Ort benötige, weil sie etwa aus Bremerhaven passgenau versorgt werde.
Bremerhaven als Heimathafen für das Spezialschiff
Geplant ist eine schwimmende Startplattform für diese kleinen Trägerraketen in der Nordsee, konkret handelt es sich um ein Spezialschiff mit Startrampe. Heimathafen soll nach Darstellung der Allianz GOSA Bremerhaven sein. Ziel sei es, im Jahr 2023 den ersten Start eines Microlaunchers aus der Nordsee zu realisieren. Zur German Offshore Spaceport Alliance gehören Firmen wie das Raumfahrt- und Technologieunternehmen OHB. (dpa/znn)