
Landesrabbiner Netanel Teitelbaum am schwer beschädigten Gedenkstein.
Foto: Masorat
Synagogen-Gedenkstein in Bremerhaven nach Hammerschlägen nicht zu reparieren
Der von Hammerschlägen schwer beschädigte Synagogen-Gedenkstein in Bremerhaven muss erneuert werden. Die Schäden sind so groß, dass der massive Granit nicht repariert werden kann. Landesrabbiner Netanel Teitelbaum, fordert die Hintergründe der Attacke aufzuklären.
Polizei: Kein politischer Hintergrund
Die Polizei hat nach der Tat einen 35 Jahre alten Mann in eine psychiatrische Klinik einweisen lassen. Er sei psychisch krank, hieß es. Die Tat habe keinen politischen Hintergrund. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Mircea Ionescu, fragt sich, warum der Mann die Schläge mit einem schweren Hammer am Donnerstag ausschließlich gegen den Gedenkstein und sonst nichts in der Umgebung richtete. "Wir hoffen, darauf eine Antwort zu bekommen", sagt Teitelbaum.
Schüler aus Israel zu Gast
Die politische Jugendorganisation "Die Falken" wollte am Freitag mit Austauschschülern aus Israel einen antifaschistischen Stadtrundgang unternehmen und auch den Stein besuchen, der an die in der Reichspogromnacht 1938 niedergebrannte Synagoge in der Schulstraße erinnert. Die Tour wurde umgelegt. "Wir hätten wir das erklären sollen?", fragt Falken-Vorstand Lennart Ahlfeld. Auch ein psychisch verwirrter Mann könne rechtsextremistisch motiviert handeln, urteilen die Falken.
Neuer Stein kostet mindestens 8000 Euro
Am 9. November findet traditionell eine kleine Feier an dem Gedenkstein statt. Bis dahin soll er ersetzt sein. Ein Experte rechnet mit Kosten von mindestens 8000 Euro.

Landesrabbiner Netanel Teitelbaum am schwer beschädigten Gedenkstein.
Foto: Masorat