DEL-Eishockey mit den Fischtown Pinguins und den Adlern aus Mannheim in der Eisarena. Rob Bordson gegen Sinan Akdag. Foto Scheschonka

DEL-Eishockey mit den Fischtown Pinguins und den Adlern aus Mannheim in der Eisarena. Rob Bordson gegen Sinan Akdag. Foto Scheschonka

Foto: Scheschonka

Bremerhaven

Tor-Festival ohne Happy-End

Von Lars Brockbalz
26. Januar 2017 // 00:00

Von Lars Brockbalz 13 Tore, ein wilder Spielverlauf, der Ausgleich neun Sekunden vor dem Ende – es war ein Eishockey-Spektakel, was die 4591 Zuschauer in der Eisarena am Mittwochabend zu sehen bekamen. Mit einem unglücklichen Ausgang für die Fischtown Pinguins. Die unterlagen den Adlern Mannheim mit 6:7 nach Verlängerung. Sechs Tore gegen Mannheim – das war in dieser Saison zuvor nur Red Bull München gelungen. Die Pinguins hatten die Adler am Boden, aber die rappelten sich rechtzeitig auf. Neun Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit traf Chad Kolarik zum 6:6, in der Verlängerung war es dann erneut Kolarik, der den Sieg für die Gäste perfekt machte. Die hatten bis dahin in dieser Partie nicht ein einziges Mal geführt.  „Sechs Tore sollten reichen, um drei Punkte mitzunehmen. Aber so wie das Spiel gelaufen ist, hat mir meine Mannschaft trotzdem imponiert“, sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch. Sein Team führte schon 3:0 und 4:2, ehe Mannheim ausglich. Doch die Pinguins antworteten mit zwei weiteren Treffern zum 6:4. Das musste doch reichen. Tat es aber nicht. „Was für ein Spiel!“, sagte Mannheims Trainer Sean Simpson. „Es war sehr spannend für die Zuschauer, aber nicht das, was die Trainer sehen wollen.“

Pinguins führen nach 15 Minuten mit 3:0

Beide hatten ihre Mannschaft eingeschworen, besonders auf die Defensive zu achten. Das ging völlig schief. Die Zuschauer genossen das Spektakel. 3:0 stand es schon nach 15 Minuten – der Start der Pinguins hätte nicht besser sein können. Das Selbstvertrauen aus den beiden Auswärtssiegen am vergangenen Wochenende war der Pinguins anzumerken. Christoph Körner passte auf Marian Dejdar, und der traf mit dem ersten Torschuss der Pinguins zum 1:0 (3.). Mit einem Powerplay-Tor erhöhten sie auf 2:0 (13.). Diesmal war Jordan Owens der Passgeber, Jeremy Welsh traf. Und eine gute Minute später überlistete Jason Bast Nationaltorhüter Dennis Endras mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum 3:0.

Mannheim gleicht zum 4:4 aus

Es lief so gut, dass die Pinguins leichtsinnig wurden. Einen Fehlpass im eigenen Drittel nutzte Ryan MacMurchy zum 1:3 (18.). Auch beim 2:3 sahen die Gastgeber nicht gut aus. Sie waren in Überzahl, als Andrew Joudrey zum 2:3 (22.) traf. Das Tor war der Auftakt zu einem wilden Drittel mit insgesamt sechs Toren. Ross Mauermann traf zum 4:2 (25.), nachdem Jason Bast die Scheibe mit einem starken Check erobert hatte. Doch Niki Goc (39.) und Aaron Johnson (32.) glichen für Mannheim zum 4:4 aus. „Mannheim war hungrig. Das hat man deutlich gesehen. Bei uns hat das Defensivverhalten nicht gestimmt. Aber nicht vergessen: Wir haben mit Mannheim ein absolutes Top-Team als Gegner gehabt“, sagte Pinguins-Torjäger Jack Combs, der am Abend vor seinem 29. Geburtstag leer ausging.

Ausgleich für Mannheim fällt neun Sekunden vor Schluss

Obwohl sie zweimal einen deutlichen Vorsprung hergegeben hatten, wurden die Pinguins nicht nervös. Jeremy Welsh behauptete die Scheibe, und Cody Lampl versenkte präzise zum 5:4 (34.). Dann zwang Cory Quirk d en Puck zum 6:4 (36.) ins Tor, nachdem Adler-Torhüter Dennis Endras zuvor zweimal pariert hatte. Doch Mannheim antwortete noch einmal mit dem 5:6 (49.) durch Andrew Joudrey und dem späten Ausgleich neun Sekunden vor Ende durch Chad Kolarik.  In der Verlängerung hätte Mike Hoeffel zum Helden für die Pinguins werden können, doch diese Rolle blieb Adler-Stürmer Kolarik vorbehalten. Immerhin blieb den Pinguins ein Punkt, was auch Trainer Popiesch etwas tröstete: „Wir haben aus den Spielen gegen Berlin, München, Augsburg und Mannheim zehn Punkte geholt. Das ist großartig. Es ist schön anzusehen, was hier in Bremerhaven gerade abgeht.“

Die Statistik zum Spiel

Fischtown Pinguins - Adler Mannheim 6:7 n.V. (3:1, 3:3, 0:2, 0:1) Pinguins:  Tor: Nieminen (Kuhn); Abwehr: Moore, Lavallée – Lampl, Bergman – Pentikäinen, Tiffels – Maschmeyer; Angriff: Welsh, Bordson, Combs – Hooton, Quirk, Owens – Mauermann, Bast, George – Dejdar, Hoeffel, Körner Adler: Tor: Endras (MacIntyre); Abwehr: Johnson, Colaiacovo – Reul, Richmond – Bittner, Akdag – N. Goc; Angriff: Kink, Joudrey, Arendt – Ullmann, Raedeke, Plachta – Höfflin, Festerling, Wolf – Kolarik, Sparre, MacMurchy Tore:  1:0 (2:10) Dejdar (Körner, Pentikäinen); 2:0 (12:59) Welsh (Quirk, Bergman) bei 5/4; 3:0 (14:14) Bast (George, Pentikäinen); 3:1 (17:04) MacMurchy (Johnson); 3:2 (21:47) Joudrey (Arendt) bei 4/5; 4:2 (24:44) Mauermann (Lampl, Bast), 4:3 (28:38) N. Goc (Festerling); 4:4 (31:25) Johnson (Wolf, Bittner); 5:4 (33:07) Lampl (Welsh, Bordson); 6:4 (35:56) Quirk (Hooton, Owens); 6:5 (49:00) Joudrey (MacMurchy, Kink); 6:6 (59:51) Kolarik (Ullmann, Colaiacovo) sechster Feldspieler; 6:7 (62:10) Kolarik (Wolf, Raedeke) Strafzeiten: Pinguins: 10 Minuten Adler: 14 Minuten Schiedsrichter: Marc Iwert,  Markus Krawinkel. Zuschauer: 4591

DEL-Eishockey mit den Fischtown Pinguins und den Adlern aus Mannheim in der Eisarena. Rob Bordson gegen Sinan Akdag. Foto Scheschonka

DEL-Eishockey mit den Fischtown Pinguins und den Adlern aus Mannheim in der Eisarena. Rob Bordson gegen Sinan Akdag. Foto Scheschonka

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