Die Jugendlichen Stefanie T. (von links), Torben P., Lea U. und Justin W. werden von Ann-Katrin Jäschke (Mitte) vom Jobcenter betreut.

Sie holen ihren Schulabschluss nach: Die Jugendlichen Stefanie T.* (von links), Torben P., Lea U. und Justin W. werden von Ann-Katrin Jäschke (Mitte) vom Jobcenter betreut.

Foto: Lothar Scheschonka

Bremerhaven

Wegen Mobbing Schule abgebrochen: Bremerhavener reden Klartext

20. April 2023 // 21:00

Stefanie T.* wird jahrelang von ihren Mitschülern gemobbt. Irgendwann hat sie große Angst vor der Schule und geht nicht mehr hin. Sie ist kein Einzelfall.

Jeder Siebte in Bremerhaven bricht Schule ab

Jeder Siebte verlässt in Bremerhaven die Schule ohne Abschluss. Nach dem Absturz kämpften sich manche Schulabbrecher wie Stefanie T.* zurück nach oben: Beim vom Jobcenter geförderten Jugendförderzentrum im Modul Schule können sie ihre erweiterte Berufsbildungsreife nachholen. Dann kann der Mittlere Schulabschluss folgen.

Stefanie: Ich hatte Angst vor der Schule

Stefanie T.: „Ich hatte Angst, zur Schule zu gehen, weil ich gemobbt wurde“, sagt die 20-Jährige: „Lieber habe ich mich im Keller versteckt.“ Immer war sie für die anderen da. Irgendwann hieß es: „Du darfst nicht Nein sagen, sonst wirst du gemobbt.“ Seitdem sie 15 Jahre alt ist, wohnt sie nicht mehr zu Hause. „Ich bin beim Kinder-Jugend-Notdienst unterkommen oder in Wohngruppen.

Will Bürokauffrau werden

Ich habe Essen geklaut, um klarzukommen.“ Irgendwann gelang es ihr, die fiesen Worte der anderen nicht mehr so ernst zu nehmen. Mit Hilfe von neuen Freunden kam sie wieder auf die richtige Bahn. Beim Jobcenter beantragte sie Bürgergeld und gelangte so zum Jugendförderzentrum. Seit September wohnt sie in einer eigenen kleinen Wohnung. Die 20-Jährige will Bürokauffrau werden, später gerne Immobilienmaklerin.

Was andere Schulabbrecher erlebt haben, lest ihr hier auf NORDSEE-ZEITUNG.de.

*Name von der Redaktion geändert