
Voller Aufregung zeigt Luna (Mitte) das Modell der „Aida“. In 38 Tagen wird die Kleine mit ihren Eltern Claudia und Nils Rohrßen auf Kreuzreise gehen. Bis dahin darf sie jeden Tag einen der Wartezeit-Zettel von der Staffelei nehmen.
Foto: Lammers
Wie ein Sechser im Lotto: Spätes Mutterglück mit 43 Jahren
Der Sechser im Lotto hat für Claudia und Nils Rohrßen himmelblaue Augen, ein bezauberndes Lächeln und nennt sich Luna. Die Fünfjährige kuschelt sich vertrauensvoll zwischen ihre Eltern. Dass das so ist, ist für die Rohrßens so etwas wie ein Wunder, denn nach drei erfolglosen künstlichen Befruchtungen hatte sich das Ehepaar bereits von seinem Kinderwunsch verabschiedet. Als Luna sich dann schließlich doch noch ankündigte, war Claudia Rohrßen bereits 42 Jahre alt. „Wenn Sie jetzt doch noch schwanger werden sollten, dann ist das wie ein Sechser im Lotto“ – mit diesen Worten habe ihr Arzt das Kinderwunsch-Kapitel im ihrem Leben beendet. „Das war 2005, beim Abschlussgespräch in der Kinderwunsch-Praxis.“ Davor lagen Jahre des Wartens, des Hoffens, des Bangens und drei künstliche Befruchtungen, von denen keine in eine Schwangerschaft mündete. „Dabei war ich erst 33 Jahre alt, als wir beschlossen, ein Kind zu bekommen“, sagt die heute 48-Jährige.
Ab 35 Jahren sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft
Generell gelte, dass Frauen im Alter von bis zu 27 Jahren die größten Chancen auf eine Mutterschaft besitzen. „Ab 35 sinkt die Wahrscheinlichkeit, ab 40 dann von Jahr zu Jahr erheblich“, so Dr. Britta Reichstein, Obfrau der niedergelassenen Frauenärzte in Bremerhaven. Eine Ursache dafür, warum die Fruchtbarkeit bei Frauen ab 35 abnehme, sei die Menge der noch zur Verfügung stehenden Eizellen. „Bei einer 20-jährigen sind das rund 200 000 Stück, bei einer 40-Jährigen nur noch 40 000 Eizellen.“ Die Frauenärztin meint daher: „Ich finde es ist wichtig, dass Frauenärzte, ihre Patientinnen rechtzeitig über das Thema späte Mutterschaft aufklären. Viele denken, dass das problemlos möglich sei.“

Voller Aufregung zeigt Luna (Mitte) das Modell der „Aida“. In 38 Tagen wird die Kleine mit ihren Eltern Claudia und Nils Rohrßen auf Kreuzreise gehen. Bis dahin darf sie jeden Tag einen der Wartezeit-Zettel von der Staffelei nehmen.
Foto: Lammers