
Die Sanierung der „Gorch Fock“ wird mehr als zehnmal teurer als geplant.
Foto: Wolfhard Scheer/NZ
105 Verfahren in Sachen „Gorch Fock“
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat ihre Ermittlungen zur Sanierung des Marineschulschiffs „Gorch Fock“ stark ausgeweitet.
105 Ermittlungsverfahren
Mittlerweile gebe es 105 Ermittlungsverfahren, sagte Behördensprecher Christian Bagung. Es geht in den Verfahren um Korruption, Betrug und Untreue im Umfeld der Elsflether Werft, die bis 2019 den Auftrag zur Generalüberholung des Segelschiffs hatte.
Kosten enorm gestiegen
Im Februar 2019 meldete das Unternehmen Insolvenz an. Die Kosten der Sanierung sind von geplant 10 Millionen Euro auf 135 Millionen Euro gestiegen.
Laptops verschenkt
Einem Bericht des „Spiegel“ zufolge wird auch gegen Besatzungsmitglieder eines weiteren Marineschiffs ermittelt. Sie sollen von der Werft technische Geräte wie Handys, Laptops und Fernseher angenommen haben.
Auch Zulieferfirmen unter Verdacht
Ein Teil der Verfahren betrifft Zulieferfirmen. Um an Aufträge zu kommen, sollen sie zugestimmt haben, der Elsflether Werft 15 Prozent der Rechnungssumme gutzuschreiben. Die Bundeswehr schätzt den Schaden durch überhöhte Rechnungen bei der „Gorch Fock“ auf etwa 16 Millionen Euro.