
39-jährige Frau sticht am Hamburger Hauptbahnhof wahllos auf Reisende ein. 18 Verletzte, vier in Lebensgefahr. Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Foto: News5 / René Schröder
18 Verletzte bei Messerattacke in Hamburg: Was wir wissen – und was nicht.
Am Freitag hat eine Frau am Hamburger Hauptbahnhof 18 Menschen mit einem Messer verletzt – darunter vier lebensgefährlich. Die Polizei vermutet ein psychisches Motiv. Wir haben die Fakten zusammengetragen.
Tat am Bahnsteig vor ICE: 18 Menschen verletzt
In Hamburg hat sich am Freitagabend eine schwere Gewalttat ereignet. Gegen 18.05 Uhr stach eine 39-jährige Frau auf dem Bahnsteig zwischen Gleis 13 und 14 des Hauptbahnhofs wahllos auf Reisende ein. Die Polizei spricht von 18 Verletzten, darunter vier in Lebensgefahr, sechs schwer und acht leicht verletzt. Die Verletzten sind zwischen 19 und 85 Jahre alt.
Täterin handelte offenbar im psychischen Ausnahmezustand
Die mutmaßliche Täterin, eine deutsche Staatsbürgerin, wurde noch am Tatort von einer sogenannten Quattro-Streife festgenommen. Widerstand leistete sie dabei nicht. Hinweise auf ein politisches Motiv liegen laut Polizei nicht vor – stattdessen wird von einem psychischen Ausnahmezustand ausgegangen. Die Ermittlungen, auch mithilfe von Videoaufnahmen, laufen.
Großeinsatz am Hauptbahnhof – Bahnverkehr massiv gestört
Der betroffene ICE wurde beschlagnahmt, das Gelände rund um die Gleise 11 bis 14 sowie der Südsteg wurden weiträumig abgesperrt. Bis in die Nacht kam es zu Zugausfällen und Verspätungen. Reisende wurden über Hamburg-Harburg umgeleitet. Inzwischen ist der Bahnhof wieder freigegeben, Züge fahren laut Bahn wieder nach Plan.
Opfer konnten wegen Enge nicht fliehen
Laut Polizeisprecher Florian Abbenseth war der Bahnsteig zur Tatzeit stark gefüllt, was eine Flucht vieler Opfer unmöglich machte. Augenzeugen berichteten von Panik und Orientierungslosigkeit. Einsatzkräfte, darunter 56 Feuerwehrleute und ein Kriseninterventionsteam, waren vor Ort im Einsatz.
Politik, Kirche und Gesellschaft reagieren bestürzt
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und seine Stellvertreterin Katharina Fegebank (Grüne) zeigten sich schockiert und dankten den Rettungskräften. Auch CDU-Chef Friedrich Merz sicherte Unterstützung zu. Die Polizei richtete ein Hinweisportal für Zeuginnen und Zeugen ein. Der Hamburger Opferbeauftragte Arne Dornquast bietet Betroffenen Hilfe an. (dpa/pm/pas)