
Da hilft auch die Maske nichts. Die Geschäfte in den Fußgängerzonen werden bis auf Weiteres geschlossen bleiben.
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Wie lange geht der Lockdown? Langfristige Perspektive gewünscht
Ab Mittwoch gilt in ganz Deutschland der sogenannte „harte Lockdown“. Daran, dass dieser am 10. Januar vorbei ist, gibt es schon jetzt Zweifel.
Januar und Februar schwierig
Neben den meisten Geschäften bleiben Kitas, Schulen und Horte zu - mindestens bis zum 10. Januar. Für die Zeit danach machte Kanzleramtschef Helge Braun am Montag wenig Hoffnung auf schnelle, weitreichende Lockerungen. Er habe zwar großes Zutrauen, dass die Corona-Infektionszahlen sinken, sagte der CDU-Politiker. Aber: „Eine umfassende Lockerung halte ich für sehr, sehr unwahrscheinlich.“ Januar und Februar seien, was Atemwegsinfektionen angeht, besonders schwierige Monate, erläuterte der Mediziner.
Schulen und Kitas zuerst
Zugleich sagte Braun zu, dass Schulen und Kitas nach einem Ende des Lockdowns als Erstes wieder geöffnet werden. „Das haben wir immer gesagt. Das ist das Letzte, was wir schließen und das Erste, was wir öffnen. Bildung hat Priorität, und dabei bleibt es auch.“ Für Kinder von Eltern systemrelevanter Berufe soll es bereits während des Lockdowns wie schon im Frühjahr eine Notbetreuung geben
Kontrollverlust
Grund für den harten Lockdown sind die drastisch gestiegenen Corona-Zahlen, die Gefahr eines Kontrollverlusts. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sagte am Sonntag: „Tatsächlich ist das eine Naturkatastrophe, mit der wir konfrontiert sind. Das ist wie, wenn der Vesuv ausbricht. Da kann man nur noch sehen, dass man sich in Sicherheit bringt - und das ist das, was wir tun.“
Stufenplan gefordert
Auch aus der Opposition kommt Zustimmung für die Maßnahmen - man wünscht sich aber eine langfristigere Planung für die Zeit nach dem Lockdown. „Corona wird uns nicht am 10. Januar verlassen - das ist naiv, an sowas zu glauben“, sagte FDP-Generalsekretär Volker Wissing. „Ich würde mir wünschen, dass wir nicht alle paar Wochen uns eine neue Strategie in Deutschland überlegen, wie wir mit Corona umgehen, sondern dass man jetzt mal etwas auf den Weg bringt, das ein paar Monate trägt.“ Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte: „Für die nächsten Monate brauchen wir planvolles Handeln und eine längerfristige Perspektive. Ich erwarte, dass wir im Januar endlich ein Gesetz mit einem bundesweit verbindlichen Stufenplan verabschieden, durch den klar ist, wann und wo welche Maßnahmen gelten.“ (dpa/pga)