Zwei DLRG-Retter fahren während einer Präsentation mit einem Schlauchboot auf der Elbe.

Zwei DLRG-Retter fahren während einer Präsentation mit einem Schlauchboot auf der Elbe.

Foto: Daniel Reinhardt

Der Norden

DLRG warnt: Jedes zweite Kind kann nicht sicher schwimmen

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Von dpa
3. September 2023 // 16:36

Wenn es draußen heiß wird, dürften die meisten vom Wasser fast magisch angezogen werden. Dass das gefährlich sein kann, wissen die DLRG-Lebensretter seit 110 Jahren nur zu gut.

Je weniger Menschen sicher schwimmen können, desto mehr wächst die Gefahr am Wasser: Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft fürchtet zunehmend um die Sicherheit an Gewässern.

„Wir gehen davon aus, dass nicht einmal jedes zweite Kind, das die Grundschule verlässt, sicher schwimmen kann“, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt anlässlich des 110-jährigen Bestehens des Verbandes. „Wer sich aber nicht sicher im nassen Element bewegen kann, wird sein Leben lang am, auf und im Wasser gefährdeter sein“, betonte sie. Die DLRG feierte ihren 110. Geburtstag am Samstag in Bad Nenndorf gemeinsam mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil auf einem Familienfest.

Auch alte Menschen in Gefahr

Der SPD-Politiker betonte: „Ich bin sehr dankbar, dass es die DLRG gibt.“ Weil ermutigte auch andere Menschen, dem Beispiel der Lebensretter zu folgen: „Es ist keine Strafe, sich ehrenamtlich zu engagieren. Eine Freizeitbeschäftigung, die Spaß macht und Sinn stiftet – es gibt doch nichts Besseres.“

Vogt machte klar, dass auch wegen der alternden Bevölkerung der Anteil älterer Menschen steige, die ertrinken. „Ursächlich sind allzu oft gesundheitliche Probleme“, erklärte sie. „Mit einem besseren Wissen um die Problematik ließe sich ein Teil der tödlichen Unfälle sicher vermeiden.“

Dennoch gehe es darum, zuerst bei den Jüngsten anzusetzen: Es müsse gelingen, dass „alle Kinder in der Schule zu sicheren Schwimmerinnen und Schwimmern ausgebildet werden“, mahnte Vogt. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag der DLRG stieg der Anteil der Grundschulkinder, die nicht schwimmen können, zwischen 2017 und 2022 von 10 auf 20 Prozent. „Nur in der Institution Schule werden alle Jungen und Mädchen erreicht“, betonte sie