
Niels Högel, angeklagt wegen Mordes an 100 Patienten an den Kliniken in Delmenhorst und Oldenburg, sitzt am Prozesstag neben seiner Anwältin Ulrike Baumann im Gerichtssaal.
Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Ex-Pfleger Högel entschuldigt sich bei Angehörigen für "schreckliche Taten"
Der wegen 100 Morden angeklagte Ex-Pfleger Niels Högel hat sich in seinem letzten Wort vor Gericht bei den Angehörigen seiner Opfer entschuldigt.
"Schreckliche Taten"
"Bei jedem Einzelnen möchte ich mich aufrichtig für all das, was ich Ihnen über Jahre angetan habe, entschuldigen", sagte der 42-Jährige am Mittwoch vor dem Landgericht Oldenburg. Es sei ihm während des Prozesses klar geworden, wie viel unendliches Leid er durch seine "schrecklichen Taten" verursacht habe.
Verteidigerinnen halten Schlussplädoyer
Seine Verteidigerinnen hatten in 31 Fällen Freispruch für Högel gefordert. In 55 Fällen plädierten sie auf Mord und in 14 auf versuchten Mord. Als Gesamtstrafe sei eine lebenslange Freiheitsstrafe zu verhängen, forderten Ulrike Baumann und Kirsten Hüfken in ihrem Schlussplädoyer.
Staatsanwaltschaft fordert Feststellung der besonderen Schwere der Schuld
Am Donnerstag soll das Urteil gesprochen werden. Die Staatsanwaltschaft hatte für Högel wegen 97 Morden eine lebenslange Freiheitsstrafe unter Feststellung der besonderen Schwere der Schuld beantragt. Nur in drei Fällen sah sie keine hinreichende Beweislage.
Högel wurde bereits 2015 verurteilt
Der Ex-Krankenpfleger soll von 2000 bis 2005 an den Kliniken Oldenburg und Delmenhorst Patienten mit verschiedenen Medikamenten zu Tode gespritzt haben. Wegen des Todes von sechs Patienten auf der Delmenhorster Intensivstation war der Deutsche bereits 2015 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. (dpa)

Niels Högel, angeklagt wegen Mordes an 100 Patienten an den Kliniken in Delmenhorst und Oldenburg, sitzt am Prozesstag neben seiner Anwältin Ulrike Baumann im Gerichtssaal.
Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa