Ein Reisender wartet auf dem Hauptbahnhof in Hannover.

Auch für einen echten Niedersachsentarif setzt sich der Fahrgastverband Pro Bahn ein.

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Der Norden

Fahrgastverband fordert besseren Schienenverkehr in Niedersachsen

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Von nord24
4. November 2022 // 10:11

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat die niedersächsische Landesregierung aufgefordert, sich für eine Stabilisierung des Schienennahverkehrs einzusetzen.

Gravierende Probleme

Dieser leide in Niedersachsen stärker als andernorts unter gravierenden Problemen, sagte Malte Diehl, der Landesvorsitzende von Pro Bahn für Niedersachsen und Bremen, am Freitag. Dazu gehörten veraltete Infrastruktur und der akute Personalmangel bei der Deutschen Bahn und anderen Unternehmen.

Keine langen Umsteigezeiten mehr

Erfreulich sei, dass "Niedersachsen sich hinter den Deutschlandtakt stellt und ihn nicht mehr als Hindernis betrachtet", sagte Diehl. Im geplanten Deutschlandtakt sollen zwischen den größten Städten die Züge im Halbstundentakt fahren. An wichtigen Umsteigestationen sollen die Züge ungefähr gleichzeitig eintreffen und kurz darauf wieder abfahren. Lange Umsteigezeiten von einer halben Stunde und mehr soll es dann nicht mehr geben.

Echter Niedersachsentarif

"Ebenso wichtig ist der Wille, Taktungen und Zuverlässigkeit zu steigern; an beidem mangelt es enorm", sagte Diehl. Auch sei ein echter Niedersachsentarif nötig - trotz des neuen Deutschlandtickets gleiche das Tarifsystem in Niedersachsen einem Dschungel und schrecke viele Fahrgäste ab. Außerdem mahnte der Verband einen niedersächsischen Plan für den Schienenpersonennahverkehr für 2030 und 2040 an.

Bahnstrecken reaktivieren

Darüber hinaus müssten Bahnstrecken reaktiviert werden, dazu zählten etwa die Strecken Lüneburg-Soltau, Winsen-Salzhausen, Aurich-Abelitz, Tostedt-Zeven und Stade-Bremervörde. Das Festhalten am bestandsnahen Ausbau zwischen Hamburg und Hannover sowie Bielefeld und Hannover bezeichnete Pro Bahn als falsches Signal. (dpa)