Frische Bioeier liegen auf Paletten gestapelt.

Mehrere Faktoren wie die Geflügelpest, steigende Futtermittelpreise und der Ausstieg aus dem Kükentöten verteuern derzeit Hühnereier.

Foto: Bein/dpa

Der Norden
Deutschland und die Welt

Geflügelhalter rechnen mit steigenden Eierpreisen

Autor
Von nord24
29. November 2022 // 09:20

Vor Weihnachten dürften nach Einschätzung der Erzeuger vor allem die preisgünstigen Eier aus Bodenhaltung teurer werden.

Preiswerte Eier besonders knapp

"Bei den preiswerten Eiern wird es am ehesten knapp", sagte der Präsident des Zentralverbands der deutschen Geflügelwirtschaft, Friedrich-Otto Ripke. Bei den teureren Eiern aus Biohaltung oder aus Freilandhaltung rechne er derzeit nicht mit knapper werdender Ware. Zuletzt seien die Kunden wegen der hohen Inflation sehr preissensibel gewesen und hätten eher zur günstigeren Ware gegriffen.

Weniger Legehennen

Mehrere Faktoren verteuern derzeit die Eierpreise: Die anhaltende Geflügelpest sorgt für einen geringeren Legehennenbestand in Europa. Wegen der hohen Futtermittelkosten haben nach Branchenangaben viele Betriebe ihren Tierbestand reduziert. Schließlich habe der Ausstieg aus dem Kükentöten die Preise für Junghennen stark steigen lassen, sagte Ripke: "Der Junghennenpreis hat sich verdoppelt."

Weltweit starke Nachfrage

Die geringere Zahl an Legehennen treffe derzeit auf eine starke weltweite Nachfrage nach Eiern, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Ei, Henner Schönecke: "Es ist so, dass derzeit die Amerikaner in Europa Eier kaufen, weil sie selber nicht genügend haben." Da überlege jeder Produzent, wohin er seine Eier verkaufe.

30 Prozent importiert

Wegen der Geflügelpest könnten auch Länder wie die Niederlande nicht mehr genügend Bodenhaltungseier liefern. Der Selbstversorgungsgrad bei Schaleneiern liegt Ripke zufolge in Deutschland bei knapp über 70 Prozent. Der Rest werde importiert und stamme zu 70 Prozent aus den Niederlanden. Wegen der Geflügelpest und der damit verbundenen Stallpflicht für Legehennen in den betroffenen Regionen sei damit zu rechnen, dass im neuen Jahr auch Eier aus Freilandhaltung knapper werden. (dpa)