
Das Landgericht Hannover will die mutmaßlichen Mörder eines Mannes 22 Jahre nach der Tat verurteilen.
Foto: Symbolfoto: Seeger/dpa
Gericht will brutalen Mord nach 22 Jahren klären
22 Jahre nach einem brutalen Mord in einem Waldstück bei Hannover unternimmt das Landgericht einen dritten Anlauf, um die mutmaßlichen Täter zu bestrafen.
Opfer im Wald erstochen
Zum Hintergrund: Wegen eines Familienstreits sollen die beiden Angeklagten im Juli 1995 einen damals 24 Jahre alten Mann in ein Auto gezerrt, in dem Wald niedergestochen und hinterher gefesselt in einem Plastiksack vergraben haben, teilte das Gericht nun mit.
Pilzsammler entdeckten Leiche
Pilzsammler entdeckten den Toten im Oktober 1996. Zwei vorherige Prozesse platzten 1997 und 2009, ein mutmaßlicher dritter Täter ist inzwischen gestorben. Der neue Prozess soll am 21. Februar beginnen.
Schwester als Frau versprochen
Einem der mutmaßlichen Täter soll die Schwester des Opfers zuvor als Ehefrau versprochen worden sein. Als die damals 17-Jährige aus ihrer Heimat in Niedersachsen eintraf, soll ihr Bruder sich geweigert haben, dass sie die Drittfrau des Mannes wird. Daraufhin soll es zu der tödlichen Abrechnung im Fuhrberger Holz gekommen sein.
Abgesetzt nach Syrien
Der erste Prozess platzte, weil sich der Hauptbelastungszeuge, der bei der Tat dabei gewesen sein soll, mitten im Verfahren nach Syrien absetzte. Erst nach jahrelangen Bemühungen war die syrische Justiz bereit, den Zeugen zu vernehmen.
Auch zweiter Prozess platzte
Trotz der damit schriftlich vorliegenden Aussage platzte auch der zweite Prozess. Das Vorhaben des Gerichts, 2009 zur Vernehmung des Mannes in den Irak zu reisen, sei verworfen worden.
Beweislage unverändert
Nun wolle man abermals versuchen, die mutmaßlichen Täter zu verurteilen, auch wenn die Beweislage sich nicht verbessert habe, sagte ein Gerichtssprecher. Wo der Kronzeuge sich heute aufhalte und ob er noch lebe, wisse das Gericht nicht.

Das Landgericht Hannover will die mutmaßlichen Mörder eines Mannes 22 Jahre nach der Tat verurteilen.
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