
Der Protest gegen Flüssigerdgasnutzung kommt von der Straße und geht nun wohl auf den Rechtsweg.
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Gutachten stellt Gasterminal in Frage
Das geplante Flüssigerdgasterminal in Stade ist aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nicht genehmigungsfähig.
Rechtsgutachten sieht Projekt kritisch
Ein Rechtsgutachten im Auftrag der DUH komme zu dem Ergebnis, das mit dem Import von Fracking-Gas aus den USA die deutschen Klimaziele gefährdet werden. Gleichzeitig greife das Projekt in sensible Naturräume ein. Zudem habe die Anlage ein erhebliches Störfallrisiko. Details will die DUH in der nächsten Woche vorstellen.
Klimaziele von Paris gefährdet
Ob Deutschland die Klimaziele von Paris erreiche, hänge maßgeblich davon ab, welche Weichen in den nächsten Jahren gestellt würden, so die Umwelthilfe in einer Mitteilung. Die Investition in Terminals zur Verarbeitung von Flüssigerdgas aus Fracking passe da nicht ins Bild, da auch hier fossile Energie bereitgestellt und letztlich Kohlendioxid freigesetzt werde.
12 Milliarden Kubikmeter Erdgas als Jahresziel
An dem Standort soll bis 2026 das LNG-Terminal „Hanseatic Energy Hub“ entstehen mit zwei großen Lagertanks und einer Verdampfungsanlage, in der das flüssige und tiefkalte LNG wieder in den Gaszustand zurückversetzt wird. In der ersten Ausbaustufe könnten nach Angaben der Planer jährlich 12 Milliarden Kubikmeter Erdgas umgeschlagen werden – rund 15 Prozent des deutschen Jahresbedarfs. Aus Sicht der DUH ist auch die Nachfrage nach LNG zu gering für ein solches Vorhaben.
Stade hofft auf Wirtschaftsschub
Eine von der Stadt Stade in Auftrag gegebene Studie kam im Oktober 2020 dagegen zu dem Schluss, dass das 800-Millionen-Euro-Projekt den Industriestandort Stade stärke und ein entscheidender Baustein für den Aufbau Stades als.
Stade im Wettbewerb mit Brunsbüttel und Wilhelmshaven
Das geplante Flüssigerdgas-Terminal in Stade ist aus Sicht der Umwelthilfe eines dieser fossilen Großprojekte, das aus Sicht der beauftragen Gutachter nicht genehmigungsfähig sei. Dieses Rechtsgutachten stellt die Umwelthilfe am 14. Januar vor. Schon jetzt erhebt die Umwelthilfe die Forderung, die Projektplanung sofort zu stoppen. Der Standort in Stade ist einer von drei in Norddeutschland. Außer Stade bewerben sich Wilhelmshaven und Brunsbüttel um die Ansiedlung, wobei die Chancen in Wilhelmshaven deutlich gesunken sind, nachdem der bei dem Großprojekt federführende Energiekonzern Uniper bisher keine Kooperationspartner gefunden hat.