
Es laufen Razzien im Kampf gegen die illegale Einschleusung von Arbeitskräften.
Foto: Monika Skolimowska/dpa
Illegale Leiharbeit in Fleischindustrie: Es laufen Razzien
Die Bundespolizei ist seit den frühen Morgenstunden in fünf Bundesländern bei Durchsuchungen im Zusammenhang mit der illegalen Einschleusung von Arbeitskräften für die Fleischindustrie im Einsatz. Rund 800 Beamte seien schwerpunktmäßig in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen im Einsatz, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Weitere Durchsuchungen gebe es in Berlin, Sachsen und Nordrhein-Westfalen.
Razzia: Wohn- und Geschäftsräume werden durchsucht
Mehr als 40 Wohn- und Geschäftsräume werden nach Angaben der Bundespolizei durchsucht. Die beschuldigten Firmen sollen Menschen aus Osteuropa mit gefälschten oder verfälschten Dokumenten nach Deutschland geholt haben. Seit April 2020 führe eine Sonderkommission Ermittlungen dazu durch. Zuständig seien die Staatsanwaltschaft Halle sowie deren Zweigstelle in Naumburg. In Niedersachsen habe es Durchsuchungen in Garbsen, Papenburg, Twist und Bassum gegeben.
Zehn Hauptbeschuldigte
Die Ermittlungen richten sich laut Bundespolizei gegen zehn Hauptbeschuldigte im Alter von 41 bis 56 Jahren. Darunter sind acht Männer und zwei Frauen. Es gehe um den Vorwurf der banden- und gewerbsmäßigen Einschleusung und der Urkundenfälschung.
Vorwurf: Hauptsächlich Rumänen mit falschen Dokumenten nach Deutschland geholt
Beschuldigt sind zwei Firmen, die unabhängig voneinander, aber nach demselben Muster vorgehen sollen. Sie sollen hauptsächlich rumänische Menschen mit falschen Dokumenten nach Deutschland geholt haben. Sie hätten sie hier bei Behördengängen unterstützt, ihnen Unterkünfte und Transport organisiert, diese Leistungen aber auch vom Lohn abgezogen. Die Ermittler haben nach den Angaben Werte in Höhe von 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt. Den illegal eingereisten Leiharbeitern drohe die Ausweisung aus Deutschland.