
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Elbe-Weser-Raum hat sich im Jahr 2024 deutlich erhöht. Laut der IHK-Konjunkturumfrage verfügen dennoch viele Unternehmen über eine stabile Finanzlage.
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Insolvenzwelle im Elbe-Weser-Raum: Bau und Handel betroffen
Unternehmen im Elbe-Weser-Raum kämpfen mit steigenden Insolvenzen. Die Anzahl der Insolvenzen stieg 2024 um mehr als ein Drittel. Der Bau- und Handelssektor sind besonders betroffen, doch die Finanzlage bleibt insgesamt stabil.
So viele Unternehmen beantragten ein Insolvenzverfahren
„Im Vergleich zum Vorjahr hat der Anteil von Unternehmen im Elbe-Weser-Raum, die überschuldet oder zahlungsunfähig sind oder denen eine Zahlungsunfähigkeit droht, von Januar bis Dezember 2024 um mehr als ein Drittel zugenommen“, berichtet Henrik Gerken, Volkswirt der IHK Elbe-Weser. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen beantragten 185 Unternehmen bei den Amtsgerichten die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Dies waren 50 Unternehmen mehr als 2023.
Bau und Handel sind von Insolvenzen am stärksten betroffen
Mit 40 Fällen entfielen die meisten Unternehmensinsolvenzen auf das Baugewerbe, gefolgt vom Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kfz; 35 Fälle) und dem verarbeitenden Gewerbe (21 Fälle). Durch die Unternehmensinsolvenzen waren die Arbeitsplätze von rund 1.150 Beschäftigten bedroht.
IHK-Volkswirt: Finanzlage bleibt insgesamt stabil
Einen erfreulichen Aspekt zieht der IHK-Volkswirt aus der IHK-Konjunkturumfrage für das vierte Quartal 2024: „Trotz der schwachen wirtschaftlichen Situation bleibt die Finanzlage der Unternehmen insgesamt stabil.“
Drei Prozent sehen sich von einer Insolvenz bedroht
Branchenübergreifend schätzen knapp vier von fünf Unternehmen ihre Finanzlage als unproblematisch ein. In der Konjunkturumfrage haben laut IHK drei Prozent der Betriebe angegeben, dass sie sich von einer Insolvenz bedroht sehen. (pm/bal/axt)