Ein Kampfjet manövriert auf dem Deck des Flugzeugträgers USS Dwight D. Eisenhower im Roten Meer.

Ein Kampfjet aus Kriegszeiten rollt über eine Bundesstraße in Norddeutschland. (Symbolbild)

Foto: Bernat Armangue/Symbolbild

Der Norden

Kampfjets rollen mitten in der Nacht über die Bundesstraße: Das steckt hinter der Aktion

7. Mai 2025 // 15:40

Die Bundeswehr transportierte zwei legendäre Jets zur Ausstellung – unter den Augen vieler Schaulustiger und mit aufwändiger Logistik.

Spektakulärer Nachttransport durch Wittmund

In Wittmund erlebten Anwohner und Technikfans in der Nacht zu Mittwoch ein außergewöhnliches Schauspiel: Zwei historische Düsenjets – eine F86 Sabre und eine F104 Starfighter – wurden mit Schrittgeschwindigkeit durch die Stadt gezogen. Der ungewöhnliche Konvoi startete am NATO-Luftwaffenstützpunkt in Wittmundhafen und endete auf dem Gelände der Kaserne des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“.

Erinnerung an Erich „Bubi“ Hartmann

Die beiden Jets sind nicht nur eindrucksvolle Technikdenkmäler, sondern auch ein Symbol für die traditionsreiche Geschichte des Geschwaders. Der frühere Jagdflieger Erich „Bubi“ Hartmann – mit 352 bestätigten Abschüssen der erfolgreichste Pilot der Welt – war 1959 maßgeblich an der Aufstellung des Jagdgeschwaders 71 beteiligt. Die F86 war damals das erste Einsatzflugzeug des Verbandes, der Starfighter folgte als technologische Weiterentwicklung.

Eine logistische Meisterleistung

Der Transport der beiden Jets stellte die Organisatoren vor große Herausforderungen. Gegen 23 Uhr setzte sich der Schwerlastkonvoi, eskortiert von Polizei und Sicherungsfahrzeugen, in Bewegung. Über enge Straßen, an Ampeln vorbei und durch Engstellen manövrierten erfahrene Teams die historischen Maschinen ans Ziel – eine Aktion, die im Vorfeld akribisch geplant wurde.

Begeisterung bei Schaulustigen

Entlang der Strecke versammelten sich zahlreiche Zuschauer. Viele zückten ihre Smartphones, filmten und fotografierten die nächtliche Aktion. Für Technikliebhaber und Militärbegeisterte war es ein emotionaler Moment: Die letzte Reise der beiden Jets war mehr als ein Transport – sie war eine Verbeugung vor einer Ära deutscher Luftfahrtgeschichte.

Die beiden Luftfahrt-Oldtimer stehen nun dauerhaft auf dem Kasernengelände in Wittmund. Als stumme Zeugen erinnern sie an eine Zeit, in der das Geschwader „Richthofen“ mit mehr als 80.000 Flugstunden die Ära des Starfighters prägte. Damit bleibt die Luftwaffentradition in Wittmund auch für kommende Generationen erlebbar. Das berichtete Bild. (mca)