
Die waghalsigen Sprünge in die Menschenmenge beim Klaasohm-Fest sind Teil der Tradition.
Foto: Reinhold Grigoleit
Klaasohm auf Borkum: Neuer Ablauf nach massiver Kritik
Borkums Klaasohm-Fest startete unter Auflagen: Frauenschläge sind gestrichen, und ein Schutzkonzept soll für mehr Sicherheit sorgen. Tradition trifft Wandel.
Das traditionsreiche Klaasohm-Fest auf Borkum, einst ein streng insulares Ereignis, erlebt 2024 eine grundlegende Neuausrichtung. Nach scharfer Kritik an einigen umstrittenen Aspekten des Brauchs, darunter das symbolische Schlagen von Frauen, wurden erhebliche Änderungen beschlossen, wie die Kreiszeitung berichtete. Der veranstaltende Verein „Borkumer Jungens“ hat erklärt, dass diese Praxis vollständig gestrichen wurde. „Das Schlagen war nie ein zentraler Bestandteil des Festes und wird es auch in Zukunft nicht mehr sein“, betonte Vereinsvorsitzender Maxi Rau.
Sicherheitskonzept und Polizeipräsenz
Erstmals hat das Klaasohm-Fest unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen stattgefunden. Bürgermeister Jürgen Akkermann kündigte geschützte Rückzugsorte für Besucher an, die sich unsicher fühlen, und setzte auf weibliche Ordnungskräfte. Auch die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens forderte eine verstärkte Polizeipräsenz, um jegliche Gewalt zu verhindern. Damit reagiert die Politik auf die durch eine NDR-Dokumentation entfachte öffentliche Debatte.
Zukunft des Festes
Mit den Änderungen und dem neuen Sicherheitskonzept hofft Borkum, den Spagat zwischen Tradition und Moderne zu meistern. Die Veranstalter betonen, dass der kulturelle Kern des Klaasohm-Fests erhalten bleiben soll, während problematische Aspekte der Vergangenheit angehören.