
Ein Deich wird an der Nordsee während des Orkans Xaver überspült.
Foto: Hitij/dpa
Klimawandel: Mehr als drei Millionen Deutsche "überflutungsgefährdet"
3,2 Millionen Menschen an der Nord- und Ostseeküste sind laut einem Papier des Wissenschaftlichen Diensts des Bundestages der Gefahr von Überflutungen ausgesetzt. Das berichtet der Spiegel an diesem Montag.
Gebiete bis fünf Meter
Wie stark betrifft der weltweite Anstieg des Meeresspiegelsdurch den Klimawandel die deutschen Küsten? Damit befasst sich eine neue, bisher unveröffentlichte Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Diensts des Bundestages. "Überflutungsgefährdet" seien demnach vor allem die Gebiete an der Nordseeküste, die unter der Marke von fünf Metern über dem Meeresspiegel liegen. An der Ostsee beträgt die Marke drei Meter. Auch Bremerhaven, das Cuxland und die Wesermarsch könnten dann betroffen sein. Wie sich die Küstenlinie verändern könnte, zeigt diese Karte. In den nördlichen Bundesländern ist in den vergangenen Jahren viel Geld in den Deichbau investiert worden. Abgeschlossen sind die Schutzmaßnahmen aber noch nicht komplett.
Weltklimarat warnt
Der Weltklimarat IPCC mahnte am Montag rasches Handel in allen Feldern und eine Nachbesserung der nationalen Klimaschutzziele an, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens doch noch zu erreichen. In einem IPCC-Spezialbericht warnen die Autoren zugleich davor, was schon bei einer Erwärmung um 1,5 Grad passieren kann - und erst recht bei zwei Grad.
Drei bis vier Grad?
"Eine der Kernaussagen des Berichts ist: Wir sehen derzeit bereits die Konsequenzen von einem Grad Erderwärmung wie mehr Extremwetter, steigende Meeresspiegel, schwindendes arktisches Meereis und andere Veränderungen", sagte der Co-Vorsitzende einer IPCC-Arbeitsgruppe, Panmao Zhai. Einig sind sich die meisten Forscher, dass die Welt ohne zusätzliche Anstrengungen auf drei bis vier Grad Erwärmung zusteuert.

Ein Deich wird an der Nordsee während des Orkans Xaver überspült.
Foto: Hitij/dpa