
Die AfD erreichte mancherorts zweistellige Ergebnisse. In Delmenhorst kamen die Rechtspopulisten auf 15,1 Prozent.
Foto: Gollnow/dpa
Kommunalwahl: AfD in manchen Orten zweistellig
Die CDU bleibt die stärkste Kraft bei den Kommunalwahlen in Niedersachsen. Trotz Verlusten von 2,6 Prozentpunkten im Vergleich zu den Kommunalwahlen von 2011 lag sie in Landkreisen und kreisfreien Städten mit 34,4 Prozent der Stimmen vor der Konkurrenz. Die SPD erzielte 31,2 Prozent (-3,7), die Grünen 10,9 (-3,4), die AfD 7,8, die FDP 4,8 (+1,4) und die Linkspartei 3,3 Prozent (+0,9), wie die Landeswahlleitung am Montag mitteilte.
Wahlbeteiligung ist leicht gestiegen
Die CDU ist seit Anfang der 1980er Jahre immer als stärkste Kraft aus Kommunalwahlen hervorgegangen. Die Wahlbeteiligung lag bei 55,5 Prozent und war damit höher als 2011 (52,5).
Deutliche Verluste für die SPD
Die SPD musste in Städten und Kreisen teils deutliche Verluste hinnehmen. Aber auch CDU und Grüne verzeichneten Einbußen. Die AfD erreichte mancherorts zweistellige Ergebnisse. In Delmenhorst kamen die Rechtspopulisten auf 15,1 Prozent. Sie blieben jedoch hinter den Ergebnissen bei der Kommunalwahl in Hessen im März mit 11,9 Prozent zurück. Die Partei hatte im Vorfeld der Wahl in Niedersachsen bereits angekündigt, den Urnengang möglicherweise anfechten zu wollen, weil Wahlkampfstände angegriffen und Kandidaten gestört worden seien.
So wurde im Landkreis Cuxhaven abgestimmt
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"Die AfD ist jetzt ein politischer Faktor"
Niedersachsens SPD-Chef und Ministerpräsident Stephan Weil hatte noch am Sonntagabend zum Abschneiden seiner Partei gesagt: "Für uns ist das ein Abend mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen." Es habe Licht und Schatten bei den Ergebnissen gegeben, die gründlich analysiert werden müssten, sagte Weil im NDR-Fernsehen. In der Auseinandersetzung mit der AfD gelte es, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. "Wir müssen zur Kenntnis nehmen: die AfD ist jetzt in Niedersachsen ein politischer Faktor."
David McAllister ist zufrieden
CDU-Chef David McAllister äußerte sich am Abend schon vor dem Ende der Auszählung zuversichtlich zum Gesamtergebnis. "Nach den bisher vorliegenden Zahlen sieht es so aus, als könnten wir stärkste Kraft werden", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Union hatte dies als Ziel ausgegeben. Dennoch verlor auch die CDU vielerorts an Stimmen.
Insgesamt traten 25 Parteien zur Wahl an
Insgesamt waren am Sonntag rund 6,5 Millionen Bürger aufgerufen, über die Zusammensetzung der Stadt- und Gemeinderäte sowie der Kreistage zu entscheiden. Um die Mandate bewarben sich fast 67.000 Frauen und Männer. 25 Parteien waren zugelassen, aber auch viele lokale Wählergruppen und Einzelbewerber. (dpa)

Die AfD erreichte mancherorts zweistellige Ergebnisse. In Delmenhorst kamen die Rechtspopulisten auf 15,1 Prozent.
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