
Der Verband fordert, den Betrieb des im Dezember eröffneten schwimmenden Terminalschiffes „Höegh Esperanza“ auf höchstens zehn Jahre zu beschränken
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LNG-Terminal in Wilhelmshaven: Umwelthilfe legt Widerspruch ein
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Widerspruch gegen die Betriebsgenehmigung für das Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven eingelegt.
Auf zehn Jahre beschränken
Der Verband fordert, den Betrieb des im Dezember eröffneten schwimmenden Terminalschiffes "Höegh Esperanza" auf höchstens zehn Jahre zu beschränken und das Einleiten von mit Bioziden behandelter Abwässer ins Meer zu stoppen. Stattdessen soll der Terminalbetreiber, der Gasimporteur Uniper, auf umweltverträgliche Reinigungsverfahren ohne Chemikalien setzen. Der zuständige Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hatte Mitte Dezember die wasserrechtliche Erlaubnis für das Terminal gegeben.
Betriebsdauer der Pipeline in der Kritik
Der Betrieb des Terminals ist derzeit im LNG-Gesetz bis 2043, also auf 20 Jahre begrenzt. Der Deutschen Umwelthilfe und anderen Umweltschutzverbänden ist das zu lange. Aus ihrer Sicht widerspricht die lange Laufzeit den Zielen zur Reduzierung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase nach dem Pariser Klimaabkommen. Auch gegen die Betriebsdauer der neu gebauten Anbindungspipeline geht die Umwelthilfe bereits vor. Sie soll ebenfalls auf zehn Jahre beschränkt werden.
Einleitung von Bioziden
Umweltschutzverbände kritisieren zudem die Einleitung von mit Bioziden behandelter Abwässer ins Meer. Denn um das von Tankern angelieferte verflüssigte Erdgas wieder in Gas umzuwandeln, muss es an Bord des LNG-Terminals mit Nordseewasser erwärmt werden. Damit die Seewassersysteme des Schiffes nicht mit Muscheln oder Seepocken zuwachsen, muss laut dem Betreiber Uniper zur Reinigung Chlor als Biozid eingesetzt werden. Die Umwelthilfe fürchtet Schäden für das angrenzende Wattenmeer. (dpa)