
Der am Meeresboden liegende Sprengstoff könne nach wie vor explodieren, und die Abbaustoffe seien äußerst giftig, warnen Niedersachsens Umweltverbände.
Foto: Wüstneck/dpa
Militärische Altlasten in der Nordsee
Niedersachsens Naturschutzverbände fordern Bund und Länder auf, militärische Altlasten in der Nordsee zügig zu beseitigen.
1,3 Millionen Tonnen Munition
Nach offiziellen Schätzungen lägen noch 1,6 Millionen Tonnen Munition in deutschen Meeresgewässern, davon 1,3 Millionen Tonnen allein im niedersächsischen Küstenmeer, teilten der BUND Niedersachsen, der NABU-Landesverband Niedersachsen, WWF Deutschland und weitere Initiativen am Montag mit.
„Enormes Gefahrenpotenzial“
Die Weltkriegsmunition und „vor sich hin rottende Kampfmittel“ im niedersächsischen Küstenmeer hätten ein enormes Gefahrenpotenzial für Flora, Fauna und Menschen, heißt es in der Erklärung. „Selbst außerhalb der markierten Versenkungsgebiete liegt noch viel Munition auf und im Meeresboden und gefährdet das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer sowie Urlauber, Fischerinnen oder Arbeiter etwa an Windparks und Kabeltrassen“, sagte der niedersächsische BUND-Landesvorsitzende Heiner Baumgarten.
Brandbomben, Minen, Torpedos
Es sei ein Skandal, dass bislang systematisch noch nichts zur Munitionsräumung unternommen worden sei, sagte Baumgarten. Kampfstoffe wie Artilleriemunition, Spreng- und Brandbomben, Minen und Torpedos seien selbst nach mehr als 70 Jahren noch gefährlich.