
In einigen Bereichen will die Caritas keine Abstriche machen. Dazu gehören beispielsweise die Hilfen für Besucherinnen und Besucher des Tagestreffs für Obdachlose.
Foto: picture alliance/dpa
Niedersachsens Wohlfahrtsverbände: Sorge um hohe Energiepreise
Die Wohlfahrtsverbände sorgen sich zunehmend um die Energierechnungen ihrer Einrichtungen - und das nicht nur in Pflegeheimen und Beratungsstellen.
„Doppeltes Dilemma“
Andreas Schubert aus dem Vorstand des Caritasverbands in Hannover spricht von einem "doppelten Dilemma". Einerseits gelte es, den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden, zum anderen, die "wirtschaftlichen Herausforderungen im Blick zu behalten". Selten sei diese Gratwanderung für die sozialen Träger so schwierig gewesen wie zurzeit.
Keine Abstriche
Denn es gebe "Dienststellen, in denen wir keine Abstriche machen können". Dazu gehörten beispielsweise die Hilfen für Besucherinnen und Besucher des Tagestreffs für Obdachlose. "Sie brauchen unsere Zuwendung, suchen nach Wärme, halten sich tagsüber in unseren Räumen auf und werden bei Bedarf medizinisch versorgt."
Mehrkosten für Bewohner
Als ähnlich brenzlig wird die Situation bei der AWO beurteilt. Im Bezirksverband Hannover heißt es: "Die Lage ist insofern kritisch, als dass die sozialen Einrichtungen im gemeinnützigen Bereich nicht über finanzielle Mittel verfügen, um steigende Kosten allein abfedern zu können." In der Pflege dürfte das konkret bedeuten, dass Bewohner von Heimen oder Kunden ambulanter Dienste große Teile der Mehrkosten wohl übernehmen müssen.
„Reform der Pflegeversicherung“
Bei der Diakonie in Niedersachsen sagt Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke zur Pflege: "Besonders große Sorgen bereiten mir die zusätzlichen finanziellen Belastungen, die auf unsere Bewohnerinnen und Bewohner in unseren Einrichtungen zukommen." Der Eigenanteil für Pflegebedürftige müsse daher gedeckelt werden. "Die Beantragung von Sozialhilfe darf für sie nicht zur Regel werden. Es braucht endlich eine Reform der Pflegeversicherung", forderte Lenke. (dpa)