
Der Landesbeauftragte in Niedersachsen für Opferschutz fordert mehr Aufklärung über Hilfsangebote für Opfer von Straftaten.
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Opferschutz in Niedersachsen soll transparenter werden
Opfer von Straftaten fühlen sich oft alleingelassen. Niedersachsens Opferschutzbeauftragter Thomas Pfleiderer fordert ein transparenteres Hilfesystem.
Informationen über Angebote erreichen nicht alle
Niedersachsens Opferschutzbeauftragter Thomas Pfleiderer hat ein transparenteres Hilfesystem für die Opfer von Straftaten gefordert. Immer wieder würden Menschen nicht zu ihrem Recht kommen, nachdem sie Opfer einer Gewalttat wurden, weil die Hilfsmöglichkeiten nicht bekannt seien, teilte Pfleiderer mit. Seine Geschäftsstelle gibt Betroffenen Informationen zur Unterstützung.
Bürokratie nach Straftat eine Belastung
Auch wenn jedem Opfer bei der Aufnahme der Anzeige ein Merkblatt ausgehändigt werde, würden die Informationen nicht jeden erreichen, weil die Menschen in dieser Situation häufig aufgeregt und verängstigt seien. „Die Betroffenen fühlen sich häufig alleingelassen mit den Folgen der Tat“, sagte Pfleiderer. Auch der Umstand, dass sich die Betroffenen um die Schadensabwicklung kümmern müssen, nachdem ihnen Unrecht geschehen ist, empfänden viele als Ungerechtigkeit. Die Bürokratie nach dem Erleben einer Straftat belaste die Opfer oft zusätzlich.
Krankenbehandlungen vom Staat übernommen
Das Spektrum der Hilfen reiche von psychosozialen Angeboten über rechtliche Beratung bis zu praktischer und finanzieller Unterstützung. Unter anderem übernehme der Staat auf Antrag Heil- und Krankenbehandlungen nach einem tätlichen Angriff. Hintergrund der Hinweise Pfleiderers ist die Berichterstattung über einen Kommunalpoltiker aus Hannover, der niedergeschlagen wurde und nun für die Kosten des Krankentransports aufkommen soll. (dpa)