Niels Högel am vierten Prozesstag im Gerichtssaal.

Niels Högel am vierten Prozesstag im Gerichtssaal.

Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Der Norden

Patientenmörder Högel: "Ich wollte ertappt werden"

Von nord24
11. Dezember 2018 // 15:20

Der wegen 100 Morden an Patienten angeklagte Ex-Krankenpfleger Niels Högel wollte nach eigener Aussage ertappt werden. "Ich habe es herausgefordert, ich wollte wissen, ob es wirklich keiner merkt", sagte der 41-Jährige am Dienstag beim Landgericht Oldenburg.

Ex-Krankenpfleger: Wie in einem Tunnel

Er sei deshalb unvorsichtiger geworden, sei Risiken eingegangen. "Zu dem Zeitpunkt hätte ich mir auch gewünscht, erwischt zu werden, aber es passierte nicht." Er selbst sei jedoch nicht in der Lage gewesen aufzuhören. "Ich war in einem Tunnel."

Patienten zu Tode gespritzt

Högel soll 100 Patienten an den Kliniken Oldenburg und Delmenhorst zwischen 2000 und 2005 zu Tode gespritzt haben. Wegen sechs Taten ist er bereits zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Umnebelt von Alkohol und Tabletten

Zum Ende seiner Zeit in Delmenhorst sei er abgestumpft gewesen und umnebelt von Alkohol und Schmerzmedikamenten. "Ich weiß, dass es Punkte in meinem Leben gegeben hat, wo ich die Weichen falsch gestellt habe", sagte Högel. "Ich habe das alles zugelassen. Aber wieso ich so mutiert bin, kann ich nur vermuten, so richtig weiß ich es auch nicht." Der Prozess wird fortgesetzt. (dpa)

Niels Högel am vierten Prozesstag im Gerichtssaal.

Niels Högel am vierten Prozesstag im Gerichtssaal.

Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa