
Im Herbst 2018 hatte die Tierrechtsorganisation «Soko Tierschutz» Videos aus dem Bad Iburger Schlachthof veröffentlicht. Während des Prozesses gegen die Angeklagten standen Tierschutzaktivisten mit einem Transparent vor dem Amtsgericht.
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Tierquälerei im Schlachthof - Veterinäre weisen Vorwürfe zurück
Alte und kranke Rinder wurden zu einem Schlachthof in Bad Iburg gebracht und mit Gewalt vom Transporter abgeladen.
Schlachthof bei Osnabrück
In einem Prozess wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz in einem Schlachthof in Bad Iburg bei Osnabrück haben die beiden angeklagten Tierärzte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Prüfung nur stichprobenartig
Sein Mandant sei vom Landkreis Osnabrück mit der Begutachtung der geschlachteten Tiere beauftragt worden, die Überprüfung der angelieferten Tiere sei nach Absprache mit dem Landkreis nur stichprobenartig erfolgt, sagte der Verteidiger eines heute 65 Jahre alten Veterinärs am Montag (16.1.23). Der Anwalt seiner Kollegin, einer heute 52 Jahre alten Tiermedizinerin, schloss sich der Erklärung an. (AZ.: 23Cs 1103 Js)
Vorwurf: Tierärzte haben nichts unternommen
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Veterinären vor, als amtlich eingesetzte Tierärzte auf dem Schlachthof nichts gegen Tierquälereien unternommen zu haben, die durch Videos von Tierschützern im Jahr 2018 aufgedeckt worden waren.
Kranke und alte Tiere gequält
Zu sehen sind teils kranke und alte Tiere, die nicht mehr in der Lage waren, zu gehen. Sie wurden mit Seilwinden unter großen Schmerzen aus den Tiertransportern gezogen. Zum Teil wurden laut Anklage auch Elektroschocker genommen, um sie von dem Anhänger zu scheuchen. In einigen Fällen sollen auch tot angelieferte Tiere zur Schlachtung gegeben worden sein. (dpa)