
Die Angeklagte hat ihre Tochter in ihrer Wohnung in Grasberg bei Bremen vorsätzlich mit so heißem Wasser abgeduscht, dass das Kind lebensgefährliche Verbrennungen erlitt
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Vierjährige verbrüht: Mutter wegen Mordes verurteilt
Nach dem Tod ihrer vierjährigen Tochter ist eine 25-Jährige wegen Mordes durch Unterlassen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Lebensgefährliche Verbrennungen
Das Landgericht Verden sah es am Montag als erwiesen an, dass die Angeklagte aus Habgier handelte. Sie habe ihre Tochter im August 2022 in ihrer Wohnung in Grasberg bei Bremen vorsätzlich mit so heißem Wasser abgeduscht, dass das Kind lebensgefährliche Verbrennungen erlitt. Da sie annahm, dass das Kind nicht krankenversichert sei, habe sie es nicht ärztlich behandeln lassen. Sie habe befürchtet, die Kosten übernehmen zu müssen.
Tod in Kauf genommen
Die in Deutschland geborene Kosovarin habe das Kind „völlig inadäquat“ mit Salbe und Verbänden behandelt. Obwohl die dreifache Mutter erkannt habe, dass es der Vierjährigen immer schlechter ging, habe sie diese „ihrem Schicksal überlassen“ und schließlich auch ihren Tod in Kauf genommen. Das Mädchen starb zwölf Tage nach den Verbrühungen. Zu dem Zeitpunkt sei ein Drittel der Haut schwarz gewesen, sagte der Vorsitzende Richter. Das Kind habe „unfassbar gelitten“.