Wattenmeer mit untergehender Sonne

Das Naturwunder Wattenmeer könnte bald der Vergangenheit angehören

Foto: Mohssen Assanimoghaddam

Der Norden

Wattenmeer massiv gefährdet: Umweltverbände fordern drastische Maßnahmen

29. Februar 2024 // 10:53

Die Baumaßnahmen an der Nordseeküste nehmen überhand. UNESCO fordert nun Umweltprüfung der Wattenmeerstaaten. Umweltverbände wollen hingegen mehr Rücksicht auf die einzigartige Natur und die Stilllegung fossiler Anlagen.

Bei der UNESCO Jahresversammlung im saudi-arabischen Riad wurde ein Beschluss für das Wattenmeer gefasst. Dieser äußert deutliche Kritik an der fossilen Energiegewinnung und der Zerschneidung des Wattenmeeres für den Offshore Wind Ausbau, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins Jordsand.

UNESCO verlangt Umweltprüfung

Die UNESCO verlangte von den drei Wattenmeerstaaten Deutschland, Niederlande und Dänemark eine gemeinsame Umweltprüfung aller schädlichen Einflüsse. Diese soll Aufschluss darüber geben, wie weit das für die Natur verträgliche Maß schon überschritten ist. Das stößt bei Umweltverbänden wie NABU, DUH und WWF auf harsche Kritik. Sie fordern viel drastischere Maßnahmen.

Verniedlichung der Probleme

Die drei Staaten würden die Probleme im Wattenmeer verniedlichen. Sie hätten sich zu mehr Rücksichtnahme beim Bau der Windparks bekennen sollen. Außerdem fordern die Verbände einen klaren Ausstieg aus der fossilen Energiegewinnung im Wattenmeer. „Nichts davon ist geschehen.“

Millionen Tiere in Gefahr

Das Bündnis fordert in ihrer Beschwerde an die UNESCO, den Druck zu erhöhen. „Es steht viel auf dem Spiel: Zehn Millionen Watt- und Wasservögel sind auf eine intakte Natur an der Küste angewiesen. Und auch Millionen Touristen sind unverzichtbar für die lokale Wirtschaft.“

Planungsstopp für fossile Projekte gefordert

Einen Lichtblick für die Umweltverbände gab es aktuell in Dänemark. Ausgerechnet am Wattenmeer wollte man dort ein industrielles Testzentrum mit Windanlagen bauen. Mit Rücksicht auf den Schutz des Weltnaturerbes ist dieses Projekt nun gestoppt worden. Die Umweltverbände fordern den Planungsstopp auch für fossile Projekte in den anderen Wattenmeerstaaten, um Natur und Klima nicht weiter zu gefährden.