Der russische Staatssender RT kann seine Propaganda in Deutschland nicht weiter verbreiten. Bis Dienstagmittag konnte er etwa Facebook dafür nutzen - auch für viele Desinformationen über den Krieg Russlands gegen die Ukraine.

Der russische Staatssender RT kann seine Propaganda in Deutschland nicht weiter verbreiten. Bis Dienstagmittag konnte er etwa Facebook dafür nutzen - auch für viele Desinformationen über den Krieg Russlands gegen die Ukraine.

Foto: Pavel Golovkin/AP/dpa

Der Norden

Youtube, Facebook und Co. sperren die Putin-Sender RT und Sputnik

Autor
Von Christian Lindner
1. März 2022 // 16:21

Wegen des Ukraine-Krieges haben jetzt Google, Facebook, Twitter und Co. die Propaganda der Putin-Sender RT und Sputnik gestoppt.

EU-weites Verbot

Die Europäische Union hat am Dienstag, 1. März, ein EU-weites Verbot der russischen Staatsmedien RT und Sputnik auf den Weg gebracht - für jede Art der Verbreitung über Kabel, Satellit, Digital-TV und Video-Plattformen.

Youtube ging voran

Auch auf Social Media-Plattformen wie Youtube, Facebook und Twitter wurde das am Dienstag umgesetzt. Als erstes sperrte Youtube die Kanäle von RT und Sputnik. Gegen Mittag folgten Twitter und Facebook sowie weitere Plattformen wie Instagram und TikTiok. Die Accounts sind nun nicht mehr aufrufbar, oder sie zeigen keine Inhalte mehr an.

Gegen den Westen

RT wurde 2005 vom russischen Staat als Auslandsfernsehen gegründet.Seine Mission ist nach eigenem Bekenntnis ein Informationskrieg "gegen die gesamte westliche Welt“.

Unmut über Facebook

Bis Dienstagmittag hatte es wachsenden Unmut besonders über den Facebook-Konzern Meta gegeben. Der deutsche RT-Ableger RT Deutsch konnte auf Facebook bis dahin ungehindert Putin-Propaganda verbreiten. RT verharmloste den Krieg gegen die Ukraine dort als „Militäroperation“, feierte die russische Armee, machte die Nato statt Putin für das Geschehen verantwortlich. 655.000 Nutzer haben diese Facebook-Seite abonniert, verbreiteten die Propaganda hundertfach weiter.

Rat: RT ausblenden

Empörte Nutzer, die sich wegen der Putin-Propaganda bei Facebook beschwerten, erhielten verstörende Antworten. Der Facebook-Support antwortete noch am Wochenende auf solche Eingaben: "Wir haben den Beitrag geprüft. Er verstößt nicht gegen unsere Gemeinschaftsstandards." Stattdessen gab Facebook Tipps, wie man diese Postings ausblenden könnte. Nach Informationen von nord24 wurde das auch im Bundeskanzleramt Thema.

Wie RT Deutsch zuvor ungestört auf Facebook hetzen konnte, lest ihr auf NORD|ERLESEN.