Jens Schönig tickert für nord24 zum Eurovision Song Contest.

Jens Schönig tickert für nord24 zum Eurovision Song Contest.

Foto: Bild: Gefers/Ruge

Fernsehen

Schönig tickert zum Eurovision Song Contest | #JSCESC

Von nord24
14. Mai 2016 // 19:40

Unser Star für Stockholm heißt am Sonnabend Jens Schönig. Er verfolgt ab 20 Uhr hier im Liveticker den Eurovision Song Contest mit viel Witz und ohne Beschönigungen.

Für ihn bleibt es immer der Grand Prix Eurovision de la Chanson

Schönig (Kürzel jsc), Jahrgang 1971, kam 1978 mühsam zum Schreiben und 1979 beim Aussitzen einer Lebensmittelvergiftung zum Grand Prix Eurovision de la Chanson, der für ihn bis heute genau so heißt.

So verarbeitet er seine Kindheitstraumata

Seit zehn Jahren (mit dem Sieg von Lordi) verarbeitet jsc beide Kindheitstraumata parallel, indem er den paneuropäischen Musikanten-Battle tiefenalysiert transkribiert. Kommentare zum Ticker? Twittert es uns unter dem Hashtag #jscesc!


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Die Ukraine gewinnt nicht nur den internen Krim-Beef gegen Russland, sondern auch den ESC 2016. Damit verabschiede auch ich mich (nach fast einer Überstunde) und wünsche der noch versammelten Restgemeinde sowie ganz Europa eine geruhsame Nacht und Pfrohe Pfingsten.

Publikumswertung

Ich verstehe immer noch nicht, was da vor sich geht. Aber Deutschland wird Letzter.

Georgia 12 Points

Briten erkennen guten Britpop wenn sie ihn hören.  

It's been a fantastic show and we're all excited, who will...

...blalaberfaselsülz....

Germany 1 Point

Der erste Punkt kommt aus Georgien. Die Aufholjagd kann beginnen.

Die Jurywertungen

Deutschland wird durchgereicht.

Showdown

Die Ergebnisse kommen rein. Wie genau das diesmal funktioniert, versteht immer noch kein Mensch.

Beep, beep, beep...

Das Telefonvoting ist durch, die Leitungen sind dicht. Während jetzt hektisch Lochkarten ausgezählt, Abakusse programmiert und Jurystimmen zurchtgedengelt werden, singt Mans Zelmerlöw noch mal.

Zweiter Schnelldurchlauf

Man beginnt, auch die schlimmsten Beiträge plötzlich mitzsummen. Das berüchtigte Stockholm-Syndrom. Petra Mede ist unterdessen in das dritte oder vierte Kleid geschlüpft. Verlust des Zeitgefühls ist eine Begleiterscheinung des Stockholm-Syndroms.

J.T.

Justin Timberlake stellt auf jeden Fall schon mal den musikalischen Höhepunkt des Abends dar.

Abstimmungsphase

Während Europas Zuschauer Telefongebühren sparen und abwarten, was die Jurys auskungeln, folgt der Schnelldurchlauf und eine Selbstbeweihräucherung der schwedischen Musikszene.

26. Armenien: Iveta Mukuchyan - "Love Wave"

Wenn Aserbaidschan uff Bijonze kann, kann Armenien det ooch, denkt der Berliner. Viel weniger als Iveta kann Frau allerdings nicht mehr tragen - Supergirl-Umhang hin oder her.

25. Großbritannien: Joe and Jake - "You're Not Alone"

Wie es ausgerechnet das Mutterland der Popmusik schafft, den größten europäischen Musikwettbewerb seit  Jahren mit unsinspiriertem Bullshit zu fluten, dürfte zu den größten Mysterien des ESC gehören. Joe (oder Jack?) schlendert genau so über die Bühne wie er wahrscheinlich auch die Chicks auf dem Schulhof abcheckt, denen er dabei ein vielsagendes "They don't need to kno-ohoh-ohow" zuraunt. Unterstützt wird er von Jack (oder Joe?), der die Gitarre auf dem Rücken trägt, um intellektueller und irgendwie sensibler zu wirken. Wie in den vergangenen Jahren: Mit Ansage und Anlauf letzter Platz.

24. Österreich: Zoë - "Loin d'ici"

Wie ich schon sagte: Ich mag Französisch (nicht was einige Ferkel jetzt gerade denken!). Für diese Idee kann man den Österreichern (vor allem Soë zelbst, oder umgekehrt) heuer gar nicht genug Bussis geben.  

23. Georgien: Young Georgian Lolitaz - "Midnight Gold"

Wow! So könnte Großbritannien klingen, wenn es diesen Wettbewerb auch nur eine Sekunde lang ernst nehmen würde. Die georgische Mischung aus Blur und den Arctic Monkeys müsste nach musikalischem Ermessen hier abräumen. Verwirrend ist allerdings, dass ich sie ständig doppelt sehe. Dabei ist das hier erst mein zweites Bier.  

22. Malta: Ira Losco - "Walk On Water"

Oh mein Gott! Wer hat Mariah Carey wieder aus dem Erdloch geholt? Wer hat sie geschminkt wie Caitlyn Jenner? Und wer um alles in der Welt hat ihr das Mikro in die Hand gedrückt???! Wir sind alle des Todes! Als wäre das nicht genug, wurde im gleichen Schreckenskabinett eine Chimäre aus Mann und Brummkreisel erschaffen, die sich in unerträglichen Qualen um die Sängerin windet.  

21. Ukraine: Jamala - "1944"

Was kann es für einen Schlagerwettbewerb für unterhaltsamere Themen geben als Krieg, Deportation und Gefangenschaft? Und die Ukraine so: Nönööö, wir haben wirklich keinen Beef mit Russland und versuchen das auch gar nicht raushängen zu lassen.

20. Lettland: Justs - "Heartbeat"

Mit Bikerjacke aus dem Sandkasten-Rockerclub und löchrigen Jeans komplettiert  Justs die baltische Bubi-Brigade und spricht zweifellos den pubertierenden weiblichen Zuschaueranteil des ESC an. Dazu schreit, jammert, gestikuliert und windet er sich wie ein 15-jähriger, der bei der Bierbestellung auf dem Dorfschützenfest nach seinem Ausweis gefragt wird.

19. Spanien: Barei - "Say Yay!"

Sofort fällt auf, dass Barei nicht in spanisch singt. Gerüchteweise wird behauptet, dass die dargebotene Sprache Englisch sein soll, was mir nach dreiminütigem Zuhören allerdings völlig absurd erscheint. Ähnlich absurd wie ihre Bühnenperformance, bei der sie mit einem Arm herumfuchtelt wie H.P. Baxxter auf drei Dosen Scho-Ka-Kola und gleichzeitig die Beine bewegt als würde sie freihändig fappieren.  

18. Russland: Sergey Lazarev - "You Are The Only One"

Zu mollakkord-geschwängertem Bombast-Pop turnt Sergey Lazarev durch eine Videowand, für deren Programmierung wahrscheinlich über mehrere Wochen Datenressourcen von den russischen Atomstreitkräften umgeleitet wurden. Das wiederum macht der kleine Bruder von David Beckham zugegebenermaßén so geschickt, dass seine Favoritenrolle hier nicht von ungefähr kommt.  

17. Kroatien: Nina Kraljic - "Lighthouse"

Was die westlawonische Ausgabe von Miley Cyrus zu Beginn ihres Auftritts noch trägt, sieht verdächtig nach der Esszimmer-Gardine ihrer Großmutter aus. Darunter kommt ein strombetriebener Materialmix aus Alufolie, Flokati, verspiegelten Tischläufern und Basketball-Korbnetzen zum Vorschein, deren Rückenauschnitt das wohl größte Arschgeweih Europas zur Geltung bringt. Die umstehenden Sith-Lords machen außerdem unmissverständlich klar, dass dieser Auftritt unter dem besonderen Schutz des Imperiums steht und der Laser des Todessterns in diesem Moment genau auf Stockholm gerichtet ist.  

16. Litauen: Donny Montell - "I've Been Waiting For This Night"

Das Baltikum schickt in diesem Jahr geschlossen Halbwüchsige ins Rennen. Während Estland mit einem  psychopathischen kleinen Bruder von Joko Winterscheid im Halbfinale ausschied, muss nun unter anderem Donny die Ehre der östlichen Ostsee-Anrainer retten.

15. Serbien: Sanja Vucic - "Goodbye (Shelter)"

Im Domina-Outfit ein Lied über Missbrauch singen. Joa... kann man mal machen.  Muss man nicht, aber kann man...

14. Zypern: Minus One - "Alter Ego"

Minus One sehen exakt aus wie die Sorte Typen, vor denen sogar die "Mongols" sich einnässen würden - vor Lachen. Eher ins Fäustchen lachen dürfte sich der Rechtsanwalt der Killers, während seine Plagiatsklage das Bruttosozialprodukt Zyperns mit einem Schlag halbiert. Sänger Francois Micheletto scheint bereits Ungemach zu antizipieren, heult er etwa in der Mitte des Liedes doch als hätte ein Wolf ihm die Familienjuwelen abgebissen. Der Rest der Band würde vorsorglich bereits auf der Bühne hinter schwedische Gardinen verfrachtet.

13. Australien: Dami Im - "Sound Of Silence"

Die Australier sind ja schon wieder da... Und haben eine Down-Under-Björk in einem Kleid mit Überrollbügel mitgebracht

12. Polen: Michal Szpak - "Colour Of Your Life"

In Polen singt der Zirkusdirektor noch selbst, könnte man meinen. Doch nein, Michal Szpak ist eher der Typ, der wegen seiner "Poser-Frise" aus jeder ernstzunehmenden 80er-Jahre-Schüler-Metal-Cover-Band der Woiwodschaft Karpatenvorland flog. Dabei erinnern die Löckchenmatte und Textzeilen wie "Black or white, what is the colur of your life" deutlich mehr an Weird Al Yankovic. Die in schwarzen Nagellack gestippten Hände wiederum bewegt er in Conchita-Wurst-Gedächtnis-Schleifen.

11. Frankreich: Amir - "J'ai cherché"

Und gleich der nächste Nettozahler: Ich muss ja gestehen, ich habe eine Schwäche für französisch Gesungenes. Die melodische Sprache macht, wie in diesem Beispiel, selbst nervige Umpta-Beats gleich viel ohrgeschmeidiger. Dass Amir den Refrain dann allerdings in Englisch singt, befremdet noch mehr als seine leicht debil wirkende Mimik währenddessen.  

10. Deutschland: Jamie-Lee - "Ghost"

Über den eigenen Beitrag lässt sich immer recht müßig reden, wissen wir doch in etwa seit Februar, was uns erwartet. Originell ist Jamie-Lees Manga-Performance allemal. Und sollte es mit dem Sieg nicht klappen, wird sicherlich ein japanischer Milliardär und Hentai-Freak eine Menge Geld für den Schlüpfer bieten, den sie heute trägt.  

9. Schweden: Frans - "If I Were Sorry"

Schwedische Schulen scheinen wirklich pervers langen Nachmittagsunterricht zu haben. Das würde zumindest erklären, dass Frans nach der letzten Stunde keine Zeit mehr zum Umziehen für seinen Auftritt hatte. Dass er auf der Bühne entsprechend herumläuft wie bestellt und nicht abgeholt, könnte einem - in Bezug auf sein Lied - schon irgendwie leid tun, wenn es denn könnte.

8. Bulgarien: Poli Genova - "If Love Was A Crime"

Mit Applikationen und Ohrgehänge aus dem Autozubehör-Shop komplettiert Lady Gagas bulgarische Patennichte ihr Bewerbungs-Outfit für die nächsten Hunger Games. Dank des Lichteffekts ihrer diversen Anbauteile wird sie auch nach dem Verlassen der Halle von Autofahrern gut gesehen. Zum Lied ließe sich vielleicht noch sagen, dass Liebe zum Glück kein Verbrechen ist, dieser Song hingegen durchaus Ermittlungen rechtfertigt.

7. Israel: Hovi Star - "Made Of Stars"

Irgendwo zwischen "Twilight" und Cure-Konzert weltschmerzt Hovi Star in glitzerschwarzer Leibwäsche bis an die Fingerknöchel vor sich hin. Trotz der Turner im strobo-blinkenden Reifen gibts dafür aus der der #jscesc Zentrale keine Sternchen.  

6. Italien: Francesca Michielin - "No Degree Of Separation"

In einem eigentich ziemlich balladenüberschwemmten Teilnehmerfeld sticht Italiens Beitrag trotzdem hervor. Vielleicht, weil Francesca Michielin nicht als gefühlter 274. Celine-Dion-Klon ins Rennen geht und ihr Maskenbildner nach der Ausbildung in der Karossereiwerkstatt noch umgeschult hat.  

5. Ungarn: Freddie - "Pioneer"

"Wir brauchen irgendwas, um unsere Nummer interessant zu machen" - "Guten Gesang vielleicht?" - "Richtig, Puffbeleuchtung und ne Riesentrommel! Das isses!"

4. Aserbaidschan: Samra Rahimli - "Miracle"

"Det is doch wieder so'n Bijonze-Ding", würde der Berliner jetzt sagen. Und ja, det isset! Mit Goldregen, goldenen Flammen, Goldstrampler für Samra und golden verspoilertem Ballett-Outfit wirft Aserbaidschan dem Rest der EBU zudem ein launiges "Wenn wir wollen, kaufen wir euch auf" bzw. "Wenn wir wollen, tragen wir diese überteuerte Freakshow durchgehend bis 2096 aus und haben immer noch mehr Schotter als ihr alle zusammen" entgegen.  

3. Niederlande: Douwe Bob - "Slow Down"

Wären mir unsere westfriesischen Nachbarn nicht dank Fleischkroketten, New Kids und der weltweit besten Campingplätze ohnehin schon unwahrscheinlich sympathisch, würden sie dank ihrer heut erneut erwiesenen Country-Affinität in jedem Fall Pluspunkte sammeln. Der junge Mann mit dem eintätowierten Halstuch besticht durch einen betont lässigen Auftritt inklusive gefühlt zehnminütiger Sendepause und die Instrumente um ihn herum durch einen anheimelnd hohen Massivholz-Anteil.  

2. Tschechische Republik: Gabriela Guncíková - "I Stand"

Die ostmährische Bezirkssiegerin des letztjährigen Cameron-Diaz-Ähnlichkeitswettbewerbs trägt das abartigste Bühnenoutfit seit Jahren: Ein weißes Kleid, das aus textilem Matrial besteht, über keinerlei Anbauteile aus Holz, Metall oder Carbonfaser verfügt und keine elektrische Energie verbraucht. Ihr Lied "I stand" setzt sie auf bedrückend realistische Weise szenisch um. Das ihr zum Auftritt fest zugewiesene Aufenthaltsdreieck im Boden verlässt sie erst gegen Ende des Liedes zögerlich und bekommt dafür prompt Gegenwind.

1. Belgien: Laura Tesoro - "What's The Pressure"

So wie der Airbag zwischen Frankreich und den Niederlanden ein Schmelztiegel aller Politkasper und Lobbyverbände des Kontinents ist, so fließt im diesjährigen ESC-Beitrag des Landes stilistisch alles zusammen. Eine große Kelle von Queens "Another one bites the dust", zwei Handvoll KC and the Sunshine Band und aus dem ganz großen Streuer eine gute Prise Stevie Wonder. Det groovt, wie der Berliner sagen würde. Die 70er-Jahre Wohnzimmertapete auf der Bühne gefällt zusätzlich. Ein ungewöhnlich positiver Start.  

Nu geiht los!

Und schon sind wir in Stockholm. Psychedelisch ausstaffierte Models begleiten den Aufmarsch der heute abend auftretenden Künstler. Peter Urban moderiert das Ereignis in gewohnt sediertem Tonfall. Moderiert wird der Abend von Petra Mede und Mans Zelmerlöw. Letzterer hat dem Schwedischen Fernsehen die Ausrichtung des diesjährigen Wettbewerbs überhaupt erst eingebrockt.   Gute Tradition ist es übrigens auch, dass ich die #esc Vorbespaßung des NDR aufgrund des Musikprogramms ohne Ton laufen lasse. Deshalb kann ich auf "La Schönebergers" Klopfer nicht eingehen. Ich werde wahrscheinlich lange genug brauchen um das Bild von ihr in Klarsichthülle wieder aus dem Kopf zu bekommen. Im Moment spielen übrigens The Bosshoss. Die unvermeidlichen Sarah Connor und Anna Loos gesellen sich zu der illustren Runde. Same procedure as every year...   Die ARD zeigt nun für die nächste Dreiviertelstunde durchnässte Hamburger, die sich von Barbara Schöneberger vorbespaßen lassen. Keine Angst, es geht noch nicht los. Noch erklärt uns Judith Rakers die Welt. Es ist aber gute Tradition, dass der Ticker-Korrespondent bereits um 20 Uhr das erste Lebenszeichen von sich gibt.  

Moin, Hello, Hej und Salut, liebe ESC-Gemeinde!

Seien Sie und Ihr und jedwede weitere Lebensform gegrüßt zum Eurovision Song Contest!              

Jens Schönig tickert für nord24 zum Eurovision Song Contest.

Jens Schönig tickert für nord24 zum Eurovision Song Contest.

Foto: Bild: Gefers/Ruge