
Viele Beschäftigte in Deutschland können aufatmen: Im zweiten Quartal 2025 sind die Löhne erneut stärker gestiegen als die Verbraucherpreise.
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Arbeitnehmer bekommen mehr Geld! Löhne steigen in 2025 wieder
Im zweiten Quartal 2025 sind die Reallöhne um 1,9 Prozent gestiegen. Damit bleibt erstmals seit Jahren mehr Geld im Portemonnaie.
Reallöhne ziehen an
In Deutschland haben viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Grund zur Freude: Im zweiten Quartal 2025 sind die Löhne deutlich gestiegen – stärker als die Inflation. Laut Statistischem Bundesamt erhöhten sich die Nominallöhne zwischen April und Juni um 4,1 Prozent. Die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum lediglich um 2,1 Prozent. Daraus ergibt sich ein Reallohnzuwachs von 1,9 Prozent.
Große Unterschiede zwischen Branchen
Besonders deutlich fällt der Lohnzuwachs in einzelnen Dienstleistungssektoren aus. Im Finanz- und Versicherungswesen sowie bei freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen kletterten die Einkommen um 7,6 Prozent. Auch in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen gab es ein kräftiges Plus von 5,5 Prozent. Einzig in der Energieversorgung mussten Beschäftigte einen leichten Rückgang von 0,2 Prozent hinnehmen.
Kaufkraftverluste werden allmählich ausgeglichen
Der aktuelle Aufwärtstrend setzt sich bereits im zweiten Jahr in Folge fort. Damit werden schrittweise die realen Einkommensverluste aus den Jahren 2022 und 2023 ausgeglichen, die vor allem durch die Energiekrise infolge des Ukrainekriegs ausgelöst wurden. Trotzdem liegt das inflationsbereinigte Lohnniveau noch unter dem Stand von 2019. Malte Lübker vom WSI spricht von einem wichtigen Signal für Beschäftigte – trotz langer Durststrecke.
Konsum bleibt verhalten
Trotz steigender Löhne reagiert der Einzelhandel bislang zurückhaltend. Im Juli 2025 sanken die Umsätze um ein Prozent gegenüber dem Vormonat. Viele Haushalte sparen ihre Mehreinnahmen offenbar, anstatt sie auszugeben.
Gründe für Sparverhalten
Als Ursache für den gedämpften Konsum nennen Experten steigende Sozialabgaben sowie eine zunehmende Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt. Besonders höhere Zusatzbeiträge zur Krankenversicherung belasten viele Budgets. Das berichtet das Portal finanz.de. (fk)