Ein BAföG-Antrag auf Papier.

Studierende verzweifeln: BAföG zu bürokratisch, viele verzichten auf Antrag. Deutsche Bildungslandschaft hofft auf Reform.

Foto: Elisa Schu

Finanzen

Bafög-Reform angekündigt: Weniger Bürokratie ab 2026

7. Oktober 2025 // 08:00

Weniger Anträge, mehr Frust: Die Zahl der BAföG-Empfänger ist gesunken. Nun will die Politik das Verfahren endlich digitaler machen.

Neues aus Berlin

Dorothee Bär (CSU) will das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) grundlegend reformieren – pünktlich zum Wintersemester 2026/2027. Das System sei zu kompliziert, zu bürokratisch und wirke auf viele Studierende abschreckend, erklärte Bär.

Bafög-Anträge oft zu aufwendig

Bär kritisierte das Verfahren als „nicht niedrigschwellig genug“. Viele Anspruchsberechtigte beantragten daher keine Förderung. Ziel sei es, das BAföG digitaler, einfacher und bekannter zu machen. Das „verstaubte Image“ müsse endlich verschwinden – hin zu einem Angebot, das Studierende wirklich erreicht.

Zahlen auf Talfahrt

Die Reform kommt nicht ohne Grund: Laut Statistischem Bundesamt ist die Zahl der Empfänger 2024 auf 612.800 gesunken – ein Rückgang von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt der Wert auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2000.

Bildungskredit als Ergänzung

Neben der Bafög-Novelle will das Ministerium auch die Bedingungen für den staatlichen Bildungskredit verbessern. Dieser soll künftig einkommensunabhängig, mit fairen Konditionen und Zinsbindung angeboten werden – wie es auch der Koalitionsvertrag vorsieht.

Rückenwind aus der Bildungslandschaft

Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und das Deutsche Studierendenwerk begrüßen die geplante Reform – drängen aber auf schnelle Umsetzung. Schon lange ist die Modernisierung des BAföG ein zentrales Versprechen der Bundesregierung. Jetzt scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Das berichtet zeitcampus. (mca)