
Bankkunden der Cash-Group gucken ab Juni in die Röhre: Sie können an weniger Punkten Bargeld abheben.
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Beliebter Service plötzlich weg! Millionen Kunden verlieren Bargeld-Zugang
In vielen Ländern spielt Bargeld ein immer geringere Rolle. Anders ist das in Deutschland. Hier ist das Bargeld weiter beliebt. Doch Millionen Bankkunden verlieren im Juni einen beliebten Service.
Aus und vorbei! Millionen Bankkunden verlieren Bargeld-Zugang
In Bremerhaven und ganz Deutschland haben Banken eine einschneidende Änderung angekündigt, die ab dem 30. Juni in Kraft tritt: Die Möglichkeit, Bargeld an Shell-Tankstellen abzuheben, wird eingestellt. Bisher konnten Kunden der Deutschen Bank, Commerzbank, Hypovereinsbank und Postbank dort täglich bis zu 1.000 Euro abheben – ganz ohne Mindesteinkauf. Rund 1.300 Shell-Stationen bundesweit verlieren damit ihre Rolle als unkomplizierte Bargeldquelle.
Plötzlich weg! Ende einer Bargeld-Ära bei der Cash Group
Die Entscheidung wird von den Banken als „strategische Neuausrichtung“ bezeichnet. Doch viele Kunden empfinden den Wegfall des Angebots als klare Verschlechterung. Besonders in ländlichen Gebieten waren Shell-Tankstellen oft die einzige Möglichkeit, außerhalb der Banköffnungszeiten an Bargeld zu kommen. Für ältere Menschen und weniger technikaffine Kunden bedeutet das Ende der Kooperation eine reale Einschränkung im Alltag.
Bankensprecher rechtfertigt das Aus
Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte, dass die Kooperation mit Shell zur Jahresmitte auslaufe. Eine Verlängerung sei nicht geplant. Stattdessen verweist man auf neue digitale Lösungen wie den „Bargeld-Code“, der per App generiert wird. Damit soll Bargeld bei rund 12.500 Einzelhändlern abhebbar sein. Der Haken: Wer kein Smartphone besitzt oder Schwierigkeiten im Umgang mit Technik hat, bleibt außen vor.
Digitale Alternativen nicht für alle geeignet
Die Banken setzen verstärkt auf digitale Angebote. Doch diese Lösungen erreichen nicht alle Kundengruppen. Während jüngere, digital versierte Kunden profitieren, stehen vor allem Ältere und Menschen in abgelegenen Regionen vor einer Herausforderung. Der Zugang zu Bargeld wird erschwert – in einem Land, in dem viele Menschen weiterhin auf Bargeld setzen.
Supermärkte und Geldautomaten als Ausweg?
Als Alternative bleiben bundesweit rund 53.000 Geldautomaten sowie die Bargeldausgabe beim Einkauf in Supermärkten und Drogerien. Dort ist ein Mindesteinkauf jedoch meist Voraussetzung. Der Rückzug der Banken aus der Kooperation mit Shell ist ein weiteres Beispiel für die schleichende Verdrängung des Bargelds – mit ungleichen Folgen für die Bevölkerung. (fk)