Ein Mietvertrag für Wohnräume liegt zusammen mit Wohnungsschlüsseln auf einem Tisch.

Zu teuer? Bürgergeld-Bezieher müssen künftig direkt handeln oder die Wohnung verlieren.

Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/Symbolbild

Finanzen

Bürgergeld vor dem Aus: Neue Regeln zwingen viele zum Wohnungswechsel

10. Oktober 2025 // 13:00

Bürgergeld wird zur Grundsicherung – mit härteren Regeln für Wohnen und Zuschüsse.

Bürgergeld-Reform: Jetzt wird‘s ernst für viele Empfänger

Mit dem Bürgergeld wollte die Politik einen Schlussstrich unter Hartz IV ziehen. Doch nicht einmal zwei Jahre nach dem Start steht das System schon wieder vor dem nächsten Umbau. Und der hat es in sich: Die Bundesregierung plant drastische Verschärfungen – vor allem beim Thema Wohnen.

Wohnung zu teuer? Dann heißt es bald: Umziehen!

Bislang galt: Wer neu ins Bürgergeld rutscht, darf für ein Jahr in seiner Wohnung bleiben, auch wenn die Miete zu hoch ist. Der Staat übernimmt in dieser sogenannten Karenzzeit die Wohnkosten vollständig. Damit soll verhindert werden, dass Menschen nach Jobverlust auch noch ihre Wohnung verlieren.

Doch genau diese Karenzzeit soll nun abgeschafft werden. Künftig sollen Empfänger sofort verpflichtet werden, die Wohnkosten zu senken – entweder durch Verhandlungen mit dem Vermieter oder durch einen Umzug in eine günstigere Wohnung.

Viele betroffen – und völlig unvorbereitet

Was viele Bürgergeld-Bezieher noch gar nicht auf dem Schirm haben: Die Änderungen könnten für zehntausende Haushalte bedeuten, dass sie ihre Wohnung verlieren, obwohl sie dort vielleicht jahrelang gelebt haben. Vor allem in Städten mit angespannten Mietmärkten wird das zur Herausforderung.

Arbeiten lohnt sich wieder – oder?

Ein Ziel der Reform: Mehr Leistungsanreize. Kritiker werfen der Politik jedoch vor, damit auf dem Rücken der Schwächsten zu sparen. Denn obwohl sich nur wenige mit Bürgergeld besserstellen als mit einem Job, sorgt genau dieses Bild für gesellschaftlichen Unmut. Das berichtet das Portal karlsruhe-insider.de. (dm)