Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), spricht auf einer Pressekonferenz.

Die Senkung des Leitzinses durch EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat spürbare Auswirkungen für Sparer und Privatanleger.

Foto: Patrick Pleul

Finanzen

EZB drückt Zinsen – Sparer verlieren, Kreditnehmer jubeln!

6. Juni 2025 // 15:30

Zinsen im Sturzflug! Sparer machen ein langes Gesicht, während Kreditnehmer sparen – was die Zinssenkung für dein Geld bedeutet.

EZB senkt Leitzins – die Zinswende geht weiter

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins zum zweiten Mal in Folge gesenkt. Der Einlagenzins liegt nun bei 2,0 statt 2,25 Prozent. Grund ist die sinkende Inflation im Euroraum: Im Mai lag sie laut Eurostat bei 1,9 Prozent. Die EZB steuert damit gezielt auf ihr Inflationsziel von zwei Prozent zu.

Sparer verlieren weiter – Zinsen fallen erneut

Für Sparer hat die Entscheidung bittere Konsequenzen. Neobroker wie Trade Republic und Scalable werden ihre Guthabenzinsen auf 2,0 Prozent absenken. Auch die Tagesgeldzinsen sinken seit Monaten deutlich. Laut Verivox fielen die Durchschnittszinsen bei über 800 Banken in nur vier Monaten von 1,56 auf 1,27 Prozent – ein Rückgang um fast ein Fünftel.

Kredite werden günstiger – jetzt lohnt der Autokauf

Für Kreditnehmer ist die Entwicklung hingegen erfreulich: Die Zinsen für Ratenkredite fallen weiter. Wer eine größere Anschaffung plant, etwa ein Auto, kann jetzt von niedrigeren Monatsraten profitieren. Auch wenn weitere Zinssenkungen unwahrscheinlich sind, dürfte das aktuelle Niveau noch eine Weile anhalten.

Spartricks: Festgeld oder ETF-Sparplan

Trotz sinkender Zinsen gibt es noch Möglichkeiten für Rendite: Beim Festgeld sind bis zu 2,8 Prozent drin – allerdings nur für zwei Jahre und meist nur für Neukunden. Wer sein Geld langfristig anlegen kann, sollte auch die Börse im Blick behalten. Langfristige ETF-Sparpläne versprechen sieben bis neun Prozent Rendite pro Jahr.

Wie sich die Börsen freuen – und warum Europa attraktiver wird

Niedrige Zinsen treiben oft die Aktienkurse. Institutionelle Anleger haben schon begonnen, Kapital aus den USA nach Europa umzuschichten. Die Erwartung: mehr Dynamik und steigende Kurse. Auch für Privatanleger gilt: Jetzt investieren könnte sich langfristig lohnen – ein perfekter Zeitpunkt ist ohnehin kaum zu treffen. Das berichtet focus.de. (dly)