Geld liegen auf einem Tisch, Scheine und Münzen. Wer den Job wechselt, kann gehaltlich aufsteigen. Aber was, wenn man im selben Unternehmen mehr Geld verdienen will?

Wer den Job wechselt, kann gehaltlich aufsteigen. Aber was, wenn man im selben Unternehmen mehr Geld verdienen will?

Foto: Polgesek

Finanzen

Gehalt verhandeln im selben Job: Mit diesen Tricks gelingt die Erhöhung

24. September 2025 // 12:00

Mehr Gehalt geht auch ohne Jobwechsel. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, wie argumentiert man überzeugend und welche Höhe ist realistisch? Eine Kommunikationstrainerin erklärt, mit welchen Strategien man die Chancen auf eine Erhöhung steigert.

Mehr Gehalt im gleichen Job

Auch ohne Jobwechsel lässt sich mehr Gehalt verhandeln. Steigt der Lohn nicht automatisch durch Tarifvertrag oder betriebliche Regelung, müssen Beschäftigte selbst aktiv werden. Doch wann und wie spricht man das Thema am besten an?

Der richtige Zeitpunkt

Wer neu gestartet ist, sollte mindestens ein Jahr abwarten, rät Kommunikationstrainerin Imke Leith. „Vorher wirkt es schnell ungeduldig – außer, es wurde schon im Bewerbungsgespräch vereinbart.“ Berufseinsteiger fragen meist nach zwei Jahren erstmals nach.

Ein guter Moment ist das Jahresgespräch. Führungskräfte erwarten, dass Gehalt dort einmal im Jahr Thema ist. „Wenn Sie aber jedes Gespräch ausschließlich dafür nutzen, haften Sie sich schnell das Etikett „geldfixiert“ an“, sagt Leith.

Die stärksten Argumente

Leith empfiehlt, das Thema immer vorzubereiten, aber nur mit stichhaltigen Punkten vorzubringen. Gute Argumente sind:

Marktentwicklung: auf Branchenreports verweisen.

Inflation: sinkende Kaufkraft ansprechen.

Leistung: Projekterfolge, Entlastung des Teams oder Einsparungen nennen.

Unternehmensbindung: faire Bezahlung hält motiviert und loyal.

Wie viel ist realistisch?

Bei gleicher Arbeit sind drei bis sieben Prozent möglich. Mehr gibt es meist nur mit zusätzlicher Verantwortung – etwa Projektleitung oder Sonderaufgaben. Wichtig: eine konkrete Zahl nennen. „Wer nichts sagt, überlässt das Feld dem Arbeitgeber“, so Leith. Empfehlenswert sei, etwa zehn Prozent über der eigenen Schmerzgrenze einzusteigen – nach unten verhandeln kann man immer.

Der Preis-Anker-Trick

Hilfreich ist ein „Anker“: Menschen orientieren sich an der ersten Zahl im Gespräch. „Im Smalltalk können Sie fallen lassen: „In dem Projekt, das ich betreue, bewegen wir Budgets von 320.000 Euro““, sagt Leith. Neben dieser Zahl wirkt die Gehaltsforderung kleiner – und realistischer. (dpa/axt)