Geldscheine ragen aus einem Sparschwein.

Wer mehr als nötig auf dem Girokonto lässt, verschenkt Zinsen.

Foto: Hendrik Schmidt/Symbolbild

Finanzen

Girokonto oder Tagesgeldkonto: Wo dein Geld wirklich mehr bringt

27. Oktober 2025 // 08:30

Wer zu viel Geld auf dem Girokonto parkt, verliert Zinsen. Experten erklären, wie hoch das optimale Guthaben sein sollte – und wann sich ein Tagesgeld lohnt.

So viel Geld sollte auf dem Girokonto bleiben

Viele Verbraucher lassen hohe Summen auf ihrem Girokonto liegen – oft aus Gewohnheit oder Sicherheitsgefühl. Doch laut Finanzexperten lohnt sich das kaum, weil Banken dort keine Zinsen zahlen. Das Girokonto dient in erster Linie für laufende Ausgaben wie Miete, Einkäufe oder Daueraufträge, nicht als langfristiger Geldspeicher.

Richtwert: Ein bis zwei Monatsausgaben

Als Faustregel empfehlen Institute wie die Sparkasse, nur den Betrag für ein bis zwei Monatsausgaben auf dem Konto zu halten. Wer etwa monatlich 2.000 Euro benötigt, sollte zwischen 2.500 und 4.000 Euro als Puffer behalten. Überschüssiges Geld bringt auf einem Tagesgeldkonto deutlich mehr Zinsen – und bleibt trotzdem flexibel verfügbar.

Notgroschen besser auf dem Tagesgeldkonto

Für den sogenannten Notgroschen raten Fachleute zu einem separaten Tagesgeldkonto. Drei bis sechs Monatsgehälter gelten als sinnvoller Sicherheitsbetrag für unerwartete Ausgaben. Diese Rücklage ist täglich abrufbar und durch die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Bank geschützt. Wer höhere Summen hat, kann sie auf mehrere Banken verteilen.

Flexibilität zahlt sich aus

Ein Tagesgeldkonto bietet im Vergleich zu Festgeld oder Wertpapieren den Vorteil, dass das Geld jederzeit abrufbar bleibt. Außerdem schützt die Trennung vom Girokonto vor spontanen Ausgaben. Beispiel: Wer 3.000 Euro netto verdient, sollte rund 4.000 bis 6.000 Euro auf dem Girokonto und zusätzlich 9.000 bis 18.000 Euro als Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto halten. Bei einem Zinssatz von 3 Prozent ergeben sich so jährlich bis zu 540 Euro Zinsen – ganz ohne Risiko. Derzeit locken viele Banken mit attraktiven Zinsen für kurzfristige Anlagen – ein Vergleich kann sich also lohnen, um mehr aus dem Ersparten zu machen.

Dieser Artikel erschien erstmals am 2. Oktober 2025.