
Millionen Kreditkartennutzer zahlen unbemerkt Zinsen. Die BaFin warnt vor finanziellen Problemen durch voreingestellte Ratenzahlung.
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Kreditkartenfalle: Diese Vorsteinstellung kann für Nutzer teuer werden
Viele Kreditkartenkunden zahlen unbemerkt Zinsen – weil die Ratenzahlung voreingestellt ist. Die BaFin warnt vor hohen Schulden.
Voreingestellte Teilzahlung: Die unsichtbare Schuldenfalle
In ganz Deutschland nutzen Millionen Menschen ihre Kreditkarte – oft ohne genau zu wissen, welche Konditionen gelten. Eine aktuelle Erhebung der Finanzaufsicht BaFin zeigt: In drei von vier Fällen ist die Ratenzahlung voreingestellt. Statt die monatliche Rechnung vollständig zu begleichen, zahlen viele nur Teilbeträge – meist ohne es zu merken.
Hohe Zinsen bei unbewusster Ratenzahlung
Besonders kritisch: Rund 70 Prozent der Befragten wissen nicht, wie hoch die Zinsen für Teilzahlungen sind. Dabei liegen diese häufig bei über 15 Prozent pro Jahr – deutlich höher als bei klassischen Dispokrediten. Schon kleinere Beträge summieren sich so schnell zu Schuldenbergen. Die BaFin warnt vor einem „Verlust der finanziellen Kontrolle“.
Technikprobleme und Wissenslücken
Neben den voreingestellten Zahlungsmodellen berichten Nutzer auch von technischen Schwierigkeiten: Sechs Prozent hatten Probleme mit dem Onlinezugang zum Kartenkonto, fünf Prozent beklagten abgelehnte Zahlungen ohne Grund. Vier Prozent erlebten sogar eine plötzliche Sperrung ihres Kontos – oft ohne Vorwarnung.
Finanzwissen oft überschätzt – mit teuren Folgen
Besorgniserregend ist auch das fehlende Wissen: 76 Prozent der Befragten gaben an, Zinsberechnungen zu verstehen – doch 80 Prozent scheiterten an einer einfachen Rechenaufgabe. Wer seine Kreditkarte nutzt, ohne die Zinsmechanismen zu durchschauen, zahlt Monat für Monat drauf.
So vermeiden Sie die Ratenfalle
Die BaFin gibt klare Tipps, wie Verbraucher sich schützen können: Prüfen Sie in der App, ob Ratenzahlung aktiviert ist, und deaktivieren Sie sie gegebenenfalls. Zahlen Sie den Gesamtbetrag Ihrer Rechnung, um Zinsen zu vermeiden. Kennen Sie Ihre Zinssätze – und begrenzen Sie den Verfügungsrahmen, um Ihre Ausgaben im Griff zu behalten. Das berichtet focus online. (mca)