
Aktien für Einsteiger: Wer die Börse verstehen will, sollte diese Begriffe kennen
Foto: Heinl/dpa-tmn
Noch nie investiert? Diese Börsen-Basics bringen dich auf Kurs!
Aktien gelten als Schlüssel zur Altersvorsorge – und doch bleiben viele außen vor. Woran das liegt? Häufig an fehlendem Wissen. Wer endlich einsteigen will, sollte diese Börsen-Grundlagen kennen. Schnell erklärt, verständlich – und bares Geld wert.
Nur rund zwölf Millionen Menschen in Deutschland investierten 2024 in Aktien – etwa jeder Sechste über 14 Jahren, so das Deutsche Aktieninstitut. Der Grund für die vergleichsweise niedrige Aktienquote: die Vorliebe der Deutschen für sichere Geldanlagen und mangelndes Wissen. Laut einer Umfrage des Bankenverbands wusste über die Hälfte der Befragten 2024 nicht, was an der Börse genau passiert.
Dabei gelten Aktien als sinnvoller Baustein für die Altersvorsorge. Über Fonds oder ETFs lässt sich vergleichsweise einfach investieren – ein Grundwissen sollten sich Einsteiger dennoch aneignen. Diese Begriffe sind wichtig:
Aktie
Unternehmen geben Aktien aus, um Kapital zu erhalten. Käufer werden Anteilseigner – mit Chancen auf Kursgewinne und Dividenden, aber auch mit Verlustrisiken. „Aktieninhaber profitieren von Gewinnen, können aber auch Verluste erleiden“, so Sandra Klug von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Börsenwert
Der Börsenwert, auch Marktkapitalisierung, ergibt sich aus der Zahl aller Aktien multipliziert mit dem aktuellen Kurs. Er spiegelt den Gesamtwert des Unternehmens wider. Zu den teuersten Firmen zählen Apple, Microsoft und Nvidia.
Briefpreis/Geldpreis
Beim Aktienhandel gibt es meist zwei Preise: Den Briefpreis (Verkauf) und den Geldkurs (Kauf). Die Spanne dazwischen kann – besonders außerhalb der Handelszeiten – groß sein. „Bei kleinen Titeln kann sie bis zu zehn Prozent betragen“, warnt Marcel Reyers von Finakons. Sein Tipp: Nur während Börsenzeiten handeln und ein Preislimit setzen.
Diversifikation
Diversifikation bedeutet, das Geld breit zu streuen – über verschiedene Unternehmen, Branchen, Länder und Anlageklassen hinweg. So lassen sich Verlustrisiken abfedern. Wer nur eine Aktie hält, geht ein hohes Klumpenrisiko ein.
Dividende
Gewinne können als Dividenden an Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Entscheidung darüber fällt auf der Hauptversammlung. „Hohe Dividenden können auch bedeuten, dass Unternehmen keine Investitionsideen haben“, gibt Reyers zu bedenken.
Fonds
Fonds bündeln mehrere Wertpapiere. Wer Fondsanteile kauft, investiert damit automatisch breit gestreut. Es gibt aktiv gemanagte Fonds (mit Manager-Auswahl) und passive Fonds wie ETFs, die einen Index nachbilden. Mischformen sind ebenfalls möglich.
Index
Ein Index fasst die Kursentwicklung mehrerer Wertpapiere zusammen. Der Dax 40 enthält die größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands, der MSCI World rund 1.350 Firmen aus Industrienationen. Es gibt auch regionale oder branchenbezogene Indizes.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV zeigt, wie teuer eine Aktie im Verhältnis zum Gewinn ist. Beispiel: Kostet eine Aktie 100 € und der Gewinn beträgt 5 €, liegt das KGV bei 20. „Eine gute erste Einschätzung für Anleger“, sagt Reyers.
Thesaurierung
Fonds können ausschüttend oder thesaurierend sein. Thesaurierende Fonds legen Erträge direkt wieder an. „Das spart Aufwand und nutzt den Zinseszinseffekt“, erklärt Klug. Gut für die Ansparphase. Wer regelmäßige Einnahmen möchte, wählt ausschüttende Fonds.
Fazit: Der Einstieg in die Börse ist einfacher als gedacht – wenn man zentrale Begriffe kennt. Wer Risiken streut, informiert investiert und Geduld mitbringt, kann langfristig profitieren. (dpa/axt)